Lokalsport Rochusclub verliert erst in den Doppel

Düsseldorf · Der Tennis-Bundesligist hält die Partie gegen Aachen lange offen, am Ende fehlen jedoch Kraft und Konzentration.

Zwei Spieltage lang war das Allpresan Rochusclub-Team die Überraschungsmannschaft der ersten Tennis-Bundesliga. Völlig unerwartet hatten die Düsseldorfer den amtierenden Deutschen Meister TC BW Halle und den Geheimfavoriten der Saison 2016, Deutsche Öl und Gas RW Köln, bezwungen und es sich erstmal im vorderen Tabellendrittel gemütlich gemacht.

Als der TK Kurhaus Lambertz Aachen im Rochusclub zu Gast war, konnten die Hausherren aber nur bedingt positiv überraschen. Gegen die Karlstädter setzte es die fast schon traditionelle 2:4-Niederlage, wie auch schon in den Spielzeiten 2011 bis 2013. Einen bitteren Beigeschmack erhält die Niederlage, weil die Landeshauptstädter seitdem insgesamt 65 Spiele gewannen, Aachen indes nur 61. Unglücklich ist auch, dass von den sieben gespielten Tiebreaks, darunter zwei Match-Tiebreaks, die Düsseldorfer nur zwei gewinnen konnten. Ein Match-Tiebreak war nicht dabei. "Trotz der Niederlage war der Tag eine Sensation. Die Hütte war voll und auch Oberbürgermeister Thomas Geisel war mit seiner Familie hier", erklärte Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler. "Ich glaube, der OB ist ein neuer Rochusclub-Fan."

Diese Niederlage war nicht nur unglücklich, sondern auch vermeidbar. Lukas Rosol (73) und Mats Moraing (428) hatten die Irmler-Truppe zunächst auf die Siegerstraße gesetzt. Rosol bezwang Renzo Olivo (153) nach anfänglichen Problemen sicher. Auch Moraing tat sich im Match gegen Nils Langer (205) zunächst schwer, beherrschte den 26-jährigen Aachener aber im zweiten Satz nach Belieben. Nach der ersten Einzelrunde führte der Rochusclub mit 2:0. Für den dritten Zähler sollte der Argentinier Facundo Bagnis (96) sorgen. Er war gegen Matthias Bachinger (472) favorisiert. Bagnis war auch der bessere, aber nicht der siegreiche Spieler. Der Argentinier war variabler, taktisch besser und nutzte die ganze Breite des Feldes aus. Bachinger hielt aber mit brachialer Aufschlaggewalt, guten Kontern und einigen erstaunlich starken Schlägen dagegen. Im Tiebreak des zweiten Durchganges hatte Bagnis zwar zwei Satzbälle, doch Bachinger nutzte mit einem weiteren Service seinen fünften Matchball. "Facundo hatte die Hosen voll und mit einem Zitterarm gespielt. Mit 70 Prozent Leistung kann man in der Liga eben nicht gewinnen", ärgert sich Irmler.

Im Spitzeneinzel schien Marcel Granollers-Pujol (43) sein Match gegen Roberto Bautista-Agut (15) nach verlorenem ersten Satz drehen zu können der Rochusclub-Spanier lag im zweiten Abschnitt 5:2 in Führung. Dann aber zeigte Bautista, warum er in den Top-20 der Weltrangliste steht. Granollers kämpfte verbissen, aber in seinem Spiel lief nicht mehr viel zusammen. Den entscheidenden Tiebreak holte sich Aachens Spanier. So stand es 2:2, die Doppel mussten die Entscheidung über die Punkteverteilung bringen. Und da war die Rochusclub-Kombination Granollers-Pujol/Rosol nicht gerade vom Glück verfolgt. Satz eins musste in den Tiebreak, der Rochsclub verlor. Satz zwei ging an die Gastgeber, den Match-Tiebreak verlor erneut der Rochusclub. "Die Doppel wurden verloren, weil wir in entscheidenden Situationen Fehler gemacht haben", erläuterte Irmler. So versuchte Granollers beim Matchball, ein As zu servieren, fabrizierte indes einen Doppelfehler.

Mit jetzt 4:2-Punkten sind die Düsseldorfer Tabellenvierter. Nächsten Sonntag geht es zum Derby beim TC Blau-Weiss Neuss.

(RP)
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