Lokalsport SC West läuft Turu den Rang ab

Düsseldorf · In dieser Spielzeit ist der Fußball-Oberligist die Nummer zwei in Düsseldorf - hinter der Fortuna. Nach dem 3:0 gegen die Oberbilker schließen die Oberkasseler die Saison in der Tabelle vor dem Lokalrivalen ab.

Für einen Sprint reichten die Körner noch, trotz der unerträglichen Hitze. Also schnappte sich Abwehrchef Tim Kosmala den Eimer mit dem Eiswasser und startete die Verfolgungsjagd auf seinen Trainer. Marcus John nahm es mit Humor, zumal ihn die Wasserattacke nicht vollends erwischte. Der Coach des SC West war auch so glücklich, ist sein Team in dieser Saison doch die Nummer zwei in Düsseldorf geworden- gleich hinter Fortuna. Nach dem 3:0 über den Lokalrivalen Turu bestand daran kein Zweifel mehr.

Entsprechend ausgelassen läuteten die Linksrheinischen noch auf dem Rasen ihre Feierlichkeiten ein. Es war jedoch nur ein Vorgeschmack dessen, was am Abend hinter verschlossenen Türen folgte: "Wir werden in unserem Vereinsheim die Sau rauslassen", kündigte John an. Das war redlich verdient. Denn der SCW gewann nicht nur, weil er über weite Strecken die bessere Struktur aufwies, sondern vor allem, weil er bissiger agierte.

Sinnbildlich dafür stand eine Aktion unmittelbar vor dem Ende, als die Partie längst gelaufen war: Mit unbändiger Einsatzfreude vereitelte Canel Cetin einen Turu-Konter genauso fair wie kompromisslos. "Auf dem Platz war es brutal heiß. Das macht das Fußballspielen schwer. Doch jeder wollte den einen Schritt mehr machen", erklärte Verteidiger Kosmala.

Dass alle Tore im zweiten Durchgang fielen, lag daran, dass SCW-Angreifer Merveil Tekadiomona zuvor zweimal am Querbalken scheiterte und Turus Malte Boermans seinen Heber zu hoch ansetzte. Über mangelnde Unterhaltung konnten sich die rund 350 Zuschauer aber nicht beklagen, insbesondere weil der Heider SV für Stimmung sorgte.

Das Team aus Schleswig-Holstein feierte den Saisonabschluss in Düsseldorf und entschied sich spontan, die Turu zu unterstützen: Oberkörperfrei sowie mit dem nötigen Equipment ausgestattet, untermalten die Gäste das Geschehen mit ihren Fangesängen und gönnten sich in der Pause eine Abkühlung unter der Sprinkleranlage. Nach dieser ungewöhnlichen Pausenunterhaltung ging es in die entscheidende Phase: Als Fabian Stutz das Tempo anzog, landete der leicht abgefälschte Ball nicht mehr am Querbalken, sondern senkte sich knapp darunter ins Netz. Enes Düven erhöhte eine Minute nach seiner Einwechslung auf 2:0, den Schlusspunkt setzte Kosmala.

(RP)
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