Lokalsport Sportwerk auf Titeljagd

Düsseldorf · Nach Ionna Andreopoulous völlig überraschendem Sieg bei den German Open im Taekwondo möchte die 18-Jährige am Wochenende auch deutsche Meisterin werden. Aber die Düsseldorfer haben mehr noch Eisen im Feuer.

Ionna Andreopoulou ist die aktuell beste Titelsammlerin des Sportwerks. Unter anderem ist sie amtierende U21-Europameisterin und seit kurzem German-Open-Siegerin bei den Damen. Jetzt will die Taekwondoka einen Titel erkämpfen, den sie bis jetzt noch nicht besessen hat. Die 18-Jährige war noch nie deutsche Damenmeisterin - das soll sich am Wochenende ändern.

In Ingolstadt kommt die nationale Taekwondo-Elite zusammen, und die deutsche Nationalmannschaftskämpferin Andreopoulou startet in der 49-Kilo-Klasse. "Wenn sie an diesem Tag fit ist, kann sie locker Gold holen", meint Sportwerk-Trainer Inan Tunc. "Doch man darf keine Gegnerin unterschätzen. Egal wie viele Titel sie schon geholt hat, das ist alles Schnee von gestern. Sie muss sich in jeden Kampf voll konzentrieren." Tunc weiß: Im Taekwondo kann alles wegen einer kleinen Konzentrationslücke ganz schnell vorbei sein.

Sorgen, dass Andreopoulou ob der vielen Goldmedaillen abhebt, hat Tunc aber nicht, denn das Sportwerk-Erfolgsmodell ist durch und durch bodenständig. Neben der Europameisterin starten vom Düsseldorfer Klub bei der DM auch noch Atena Afsharian (weibliche A-Jugend, bis 49 kg), Valentin Ekkert (männliche A-Jugend, bis 68 kg), Antonio Andreopoulou (männliche A-Jugend, bis 55 kg), Hamza Yavuz (männliche A-Jugend, bis 51 kg), Mona Afsharian (Damen, bis 57 kg) und Seher Dasdemir (Damen, bis 62 kg). "Ich bin optimistisch, dass wir einige Medaillen, vielleicht sogar Titel mit nach Düsseldorf bringen werden", sagt Tunc.

Chancen darauf räumt der Coach besonders Dasdemir, Antonio Andreopoulou und Ekkert ein. Ein Selbstläufer wird der Sprung aufs Treppchen aber nicht, denn das Trio ist neu in der jeweiligen Kampfklasse. Dasdemir und Antonio Andreopoulou sind aus Altersgründen in die neue Klasse gerutscht, der 16Jährige Ekkert hat schlichtweg ein paar Zentimeter und damit auch ein paar Kilo zugelegt. "Valentin musste innerhalb der letzten zwei Jahre fünfmal die Gewichtsklasse wechseln und sich jedes Mal neu einstellen. Wachstum erfordert das nun mal", erläutert Tunc. "Antonio hat in der Kadettenklasse deutsche Meistertitel geholt. Er kann auch direkt in seinem ersten A-Jugendjahr für eine Überraschung sorgen."

Atena Afsharian startet erstmals bei einer DM in der Jugendklasse. Sie ist gut drauf und hat echte Medaillenchancen. Mona Afsharian muss nur einen guten Tag erwischen und kann dann ebenfalls aufs Treppchen kommen. Gleiches gilt für Yavuz. "Die Vorbereitung lief sehr gut. Alle haben das Zeug, aufs Treppchen zu kommen. Ich lasse mich einfach überraschen", sagt Tunc. "Bringen wir Medaillen mit? Mit Sicherheit ja."

Ioanna Andreopoulou gab das beste Beispiel für diese Haltung. Völlig überraschend gewann die Taekwondoka vom Sportwerk bei den German Open in Hamburg den internationalen Deutschen Meistertitel 2017 in der Wettkampfkategorie bis 49 Kilo Körpergewicht. Dabei ist die 18-Jährige gerade erst aus der Jugend zu den Damen aufgestiegen. "Mit dem Sieg habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ich dachte, ich brauche Zeit, mindestens ein paar internationale Turniere, um mich bei den Damen zu akklimatisieren", erklärte Andreopoulou. Diese Bescheidenheit hinderte sie freilich nicht am sensationellen Sieg.

Das Eishockeyspiel der DEG in Schwenningen war beim Druck dieser Ausgabe nicht beendet. Einen Spielbericht finden Sie im Internet unter www.rp-online.de/deg

(RP)
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