Fußball Talent des SCW wartet auf seine Chance

Oberkassel · Torwart Alexander von Ameln ist eines der wenigen Eigengewächse des SC West. Vergangene Woche feierte er mit seiner Mannschaft den Aufstieg. Mit seiner Rolle als Ersatzkeeper will er sich nicht abfinden.

 Torwart Alexander von Ameln (7. v.l., hinterste Reihe) mitten im Jubel nach dem erreichten Aufstieg. Sein großes Vorbild ist Oliver Kahn.

Torwart Alexander von Ameln (7. v.l., hinterste Reihe) mitten im Jubel nach dem erreichten Aufstieg. Sein großes Vorbild ist Oliver Kahn.

Foto: Falk Janning

Alexander von Ameln gehört gemeinsam mit Dennis Schreuers zu den beiden einzigen Eigengewächsen des SC West, die es in den Kader des Oberliga-Aufsteigers geschafft haben. Schon mit nur vier Jahren begann der Löricker 1996 beim SC West mit dem Fußball spielen und träumte wie viele andere Jungen von der großen Bundesliga-Karriere. Lange war der ambitionierte und talentierte Torwart tatsächlich auf dem Sprung nach ganz oben: Als B-Jugendlicher wechselte er zum BV 04, später zu den A-Jugendlichen des 1. FC Mönchengladbach und spielte mit ihnen in der Niederrheinliga. Doch der letzte Schritt fehlte. Von Ameln entschied sich, wieder zurück nach Oberkassel zu wechseln, weil der zeitliche Aufwand zu groß wurde und die Schule darunter litt.

Mit nun 23 Jahren hatte er in der vergangenen Woche das bislang schönste Erlebnis seiner Fußball-Karriere, als er mit der Truppe von Trainer John durch einen 4:0-Sieg beim FSV Duisburg in der Relegation der Landesliga-Zweiten den Aufstieg klar machte. "Das Osterturnier mit dem BV 04 war auch sehr eindrucksvoll", sagt Alexander von Ameln. "Aber der Aufstieg hat nun alles getoppt." Dementsprechend ausgiebig wurde gefeiert: Bis sechs Uhr morgens waren er und seine Kameraden in der Düsseldorfer Altstadt unterwegs und machten sich von dort aus auf den Weg zum Flughafen, von wo der Flieger nach Mallorca ging.

Von Ameln spielt seit der Zeit als Bambino auf der Position des Torhüters, eine andere Position hat ihn nie interessiert. "Mich hat immer dieser Nervenkitzel fasziniert: Wenn man den Ball hält, wird man gefeiert und ist der Held. Wenn man ihn durchlässt, ist man der Loser." Sein großes Vorbild war immer Oliver Kahn. "Das war der beste seiner Zeit", sagt von Ameln, der in der Mannschaft wegen seiner angeblichen Ähnlichkeit mit dem bei der TSG Hoffenheim unter Vertrag stehenden Keeper aber den Spitznamen "Wiese" trägt.

Von Ameln bezeichnet sich selbst als "fußballverrückt". Eine Lieblingsmannschaft hat er allerdings nicht und ist ganz froh darüber. "Ein Kumpel ist HSV-Fan, das war der Wahnsinn, wie der gelitten hat. Das kann mir nicht passieren", sagt "Wiese". Er wünscht sich, dass er in seinem späteren Beruf etwas mit seinem großen Hobby zu tun haben wird. Mit seiner Lehre zum Medienkaufmann hat er das schon realisieren können und lernt bei einer Produktionsfirma, die bei Spielen der 1. und 2. Bundesliga arbeitet.

Sein sportliches Ziel? "Ich wünsche mir schöne Spiele in der Oberliga und den Klassenerhalt, und dass ich noch viele Jahre verletzungsfrei mitspielen darf", sagt er. Dafür tut er eine Menge und ist diszipliniert. Neben dem Training besucht er ein Fitnessstudio. "Außerdem gehe ich selbstverständlich am Samstag nicht aus, wenn am Sonntag ein Spiel ist." Mit der Rolle als Ersatzkeeper in der Rückrunde der abgeschlossenen Saison hatte er sich arrangiert. "Das gehört zum Schicksal der Torhüter dazu."

In der Vorbereitung will er um sei-ne Rückkehr in die erste Elf kämpfen. Derzeitige Nummer eins ist Fabian Koch, mit dem er sich gut versteht. Das konnten die West-Fans beim Aufstiegsspiel in Duisburg mit eigenen Augen: Nach dem dritten Treffer lief von Ameln auf den Platz zu Koch und feierte mit ihm den Treffer. Weil man als Torwart weit weg vom Geschehen sei und oft alleine jubeln müsse, so von Ameln.

(RP)
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