Lokalsport Tischtennis-Meister patzt gegen den Tabellenvorletzten

Düsseldorf · Der Tanz auf drei Hochzeiten - Bundesliga, Pokal, Champions League - mit zusätzlichen Einsätzen bei internationalen Turnieren und Nationalmannschaften hat sich für Borussia gerächt. Nach der Übernahme der Tabellenführung der Gruppe D der Tischtennis Champions League-Gruppen (siehe Bericht oben) und mit dem Königsklassenspiel gegen K.S. Dzialdowo übermorgen vor der Brust, fehlte den Borussen in der Tischtennis-Bundesliga die nötige Einstellung. Gegen den Tabellenvorletzten TSV Bad Königshofen setzte es für den Spitzenreiter eine 2:3-Niederlage. "In der TTBL gibt es keine leichten Gegner. Alles ist ganz eng beieinander. Wer keine 100 Prozent bringt, kann nicht gewinnen", ärgerte sich Cheftrainer Danny Heister.

 Stefan Fegerl rutschte mit zwei Niederlagen noch tiefer in die Krise.

Stefan Fegerl rutschte mit zwei Niederlagen noch tiefer in die Krise.

Foto: homü

Die Reisestrapazen von Hennebont zurück in die Landeshauptstadt blieben den Weltreisenden in Sachen Tischtennis nicht in den Klamotten hängen. Und dass die Düsseldorfer selbst bei einer Niederlage Tabellenführer bleiben würden, trug auch nicht zu gesteigerter Motivation bei. Entsprechend müde und uninspiriert traten Kristian Karlsson (Weltrangliste/WR 27), Stefan Fegerl (WR 31) und Anton Källberg (WR 75) gegen den Aufsteiger aus dem Unterfränkischen auf. 0:2 lag der Meister bereits zurück, bevor ein hart erkämpfter Weckruf ins mentale Zentrum der Borussia-Aktiven drang und die Einstellung komplett änderte. Källberg hatte den Kroaten Filip Zeljko mit 3:2 niedergerungen und so ein 0:3-Desaster verhindert.

Karlsson, der zuvor in eindimensionalem Power-Tischtennis verharrend gegen den 19-jährigen Slowenen Darko Jorgic (WR 120) deutlich unterlegen war, kam wie ausgewechselt aus der Kabine. Fokussiert, beweglich, siegesgewillt spielte er TSV-Spitzenmann Mizuki Oikawa (WR 76) an die Wand. "Wenn Kristian die Leistung aus dem zweiten Match auch im ersten gebracht hätte, wären unsere Chancen besser gewesen", kritisierte Heister.

So musste die Entscheidung im Match zwischen Fegerl und Jorgic fallen. Jorgic hatte seine gehobenen Fähigkeiten nicht nur durch den Sieg über Karlsson nachgewiesen, sondern bereits im Halbfinale der Mannschafts-EM mit einem Erfolg über den Ex-Borussen Dimitrij Ovtcharov (WR 3) geglänzt. Ausgerechnet Fegerl, der nicht immer nervenstarke Österreicher, sollte es also richten. Und er stellte nicht nur seine Nerven erneut auf die Probe. 0:1-Satzrückstand, der Verlust einer 7:1-Führung im zweiten Satz und dann doch der Satzgewinn, 1:2-Satzrückstand nach Abwehr von drei Satzbällen, dann der Verlust von acht Punkten in Serie - das ergab die Pleite. Hinzu kam noch der erzwungene Wechsel des Schlägers nach harter Berührung mit der Tischkante. Der erste Misserfolg Borussia in der TTBL-Saison 2017/18 war besiegelt, und Fegerl hatte sich noch tiefer in seine mentale Krise gespielt.

(RP)
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