Lokalsport Turu und KFC im Duell der Enttäuschten

Düsseldorf · Die beiden Klubs stehen in der Fußball-Oberliga auf den Tabellenplätzen zwei und vier, haben aber schlechte Serien hinter sich. Der SC West erwartet Hönnepel-Niedermörmter, der TV Kalkum-Wittlaer gastiert in Kapellen.

An Michael Bolvin hat es wirklich nicht gelegen, dass Turu am vergangenen Spieltag das Heimspiel der Fußball-Oberliga gegen den Abstiegskandidaten 1. FC Mönchengladbach verloren hat. Der 20-jährige Torwart war kurzfristig, nachdem sich Björn Nowicki am Vormittag krank gemeldet hatte, zwischen die Pfosten des Tores der Oberbilker gekommen.

In seinem ersten Einsatz in dieser Saison bewies der vor zwei Jahren von den Bundesliga-A-Junioren der Fortuna gekommene Schlussmann bereits nach fünf Minuten sein Können. Da lenkte er einen hohen Schuss von Pascal Schmitz nach einem waghalsigen Sprung mit einer Hand über die Latte. Beim einzigen Tor des Tages war er ohne Chance. Seine Abwehrkollegen hatten ihn zuvor schlicht und einfach im Stich gelassen.

Dass dieser eine Treffer überhaupt die Spielentscheidung brachte, wäre überhaupt nicht nötig gewesen. Turu ließ bis zum Seitenwechsel allein fünf hochkarätige Chancen aus und vergab so nach den Partien gegen Hilden, Kalkum-Wittlaer und den SC West ernut die Möglichkeit, ihre Bilanz zu verbessern. Die weist aus, dass die Mannschaft von Trainer Frank Zilles aus den jüngsten acht Begegnungen nur einen Sieg geholt hat. Vier Unentschieden und drei Niederlagen sind darunter und dokumentieren den Leistungsabfall.

Ähnlich angespannt ist die Situation beim morgigen Gastgeber KFC Uerdingen. Der Regionalliga-Absteiger hat seine Anhänger in den vergangenen Spielen ebenso enttäuscht wie Turu die ihren. Zuletzt gab es eine 0:3-Pleite in Ratingen. Kein Wunder, dass Turus Trainer und sein Krefelder Kollege Jörg Großkopf ähnliche Worte fanden. Zilles stellte nach dem Spiel fest: "So geht es nicht weiter", und kündigte an: "Da wird drüber zu reden sein." Großkopf wählte noch deftigere Worte. "Ich werde dazwischen hauen", drohte er an. Dafür, dass die Begegnung in der Grotenburg ein Spitzenspiel werden könnte, sprechen momentan nur die Platzierungen der beiden Mannschaften auf den Rängen zwei (KFC) und vier.

SC West - SV Hönnepel-Niedermörmter. Seit nun schon drei Spielen in Folge ist der SCW in der Oberliga ungeschlagen. Vor der Partie morgen gegen Hönnepel-Niedermörmter (15 Uhr) spricht der Trend also dafür, dass das Team von Trainer Marcus John die bittere 2:5-Niederlage aus der Hinrunde vergessen machen kann. Doch auch die Tatsache, dass die Oberkasseler zum letzten Mal in dieser Saison an der Schorlemerstraße spielen werden (die Partie gegen den KFC Uerdingen wird aller Voraussicht nach ins Paul-Janes-Stadion verlegt), dürfte motivierend wirken. Zudem hat John bis auf die verletzten Torhüter Fabian Koch und Alexander von Ameln keine weiteren Ausfälle zu beklagen. Trotzdem warnt der Coach vor aus seiner Sicht äußerst starken Gästen. "Der SV Hönnepel-Niedermörmter hat eine erfahrene Oberliga-Mannschaft mit einer gefährlichen Offensive", erklärt er. Daniel Boldt hebt er dabei noch hervor. An seinem Ziel ändert dies aber nichts. "Wir wollen auf jeden Fall punkten", stellt er klar. "Rein rechnerisch brauchen wir noch drei Punkte für den Klassenerhalt."

SC Kapellen-Erft - TV Kalkum-Wittlaer. Wenn der TVKW morgen zu Gast in Kapellen ist (15 Uhr, Weimarstraße), stellen sich bei den Spielern unangenehme Erinnerungen ein. Das Team von Trainer Giuseppe Montalto musste beim 1:5 in der Hinrunde seine bislang höchste Saison-Niederlage hinnehmen. Für Montalto, der neben Merveil Tekadiomona auch auf den verletzten Christopher Krämer verzichten muss, spielt dies allerdings keine allzu große Rolle. "Wir gehen in das Spiel gegen Kapellen mit der gleichen Einstellung, mit der wir auch in die vergangenen Partien gegangen sind", erklärt er. "Wir werden einfach versuchen, unseren Gegner so gut es geht zu ärgern, um unsere Statistik ein wenig aufzuhübschen."

Vor dem SCK bekundet der Coach indes großen Respekt - auch wenn diese seit fünf Spieltagen keine Partie mehr für sich entscheiden konnten. "Kapellen hat ein sehr spielstarkes Team, das man nicht unterschätzen darf. Aber wir haben nichts zu verlieren und wollen auf jeden Fall versuchen, uns diesmal besser aus der Affäre zu ziehen."

(RP)
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