Lokalsport TuS Nord trägt skandalöses Ausscheiden mit Fassung

Düsseldorf · Im Viertelfinale um den Rollhockey-Titel ist für die Düsseldorfer Schluss. Ihr Gegner ändert sich 20 Stunden vor Anpfiff.

Zwei Niederlagen gegen den Meisterschaftsfavoriten SKG Herrringen (2:3, 3:8) bedeuteten für die Spieler des TuS Nord das Aus im Viertelfinale der Play-offs zur Deutschen Rollhockey-Meisterschaft. Trainer Dirk Barnekow war zwar enttäuscht über das Ausscheiden, hatte aber auch gute Gründe, nicht mit seinen Spielern zu hadern. "Nach den Vorkommnissen unmittelbar vor der ersten Partie, die uns kurzfristig die Nummer eins im deutschen Rollhockey als Gegner beschert haben, habe ich Verständnis dafür, dass meine Spieler nicht in jeder Situation hundertprozentig bei der Sache sein konnten", erklärte der Coach.

Barnekow spielte damit auf die Entscheidung des Verbandes an, Herringens Vorrundenspiel in Remscheid mit 0:10 zu werten, weil die SKG dem Schiedsrichter-Sonderbericht zufolge absichtlich 7:9 verloren hatte, um leichtere Play-off-Gegner zu bekommen (die RP berichtete). Dadurch tauschten Remscheid und Herringen die Tabellenplätze, der TuS erhielt 20 Stunden vor dem Anpfiff die deutsche Nummer eins als neuen Kontrahenten.

Fair fügte Barnekow an, es sei natürlich ungewiss, wie die Unterrather bei nicht manipuliertem Ausgang der Hauptrunde abgeschnitten hätten. Dass die Düsseldorfer trotz der Verunsicherung durch die neue Lage nicht auf verlorenem Posten standen, bewiesen sie bereits in der ersten Partie. Der Favorit aus Westfalen hatte eine 3:0-Führung herausgeschossen, die er bis in die Schlussphase verteidigte. Doch die letzten Spielminuten zeigten, dass man den TuS niemals abschreiben darf. Gegen zu siegessichere Gäste verkürzten Daniel Kutscha (47.) und Tarek Abdalla (50.) noch auf 2:3 und sorgten so für das Rückspiel einen Tag später in Herringen für Spannung.

24 Stunden später schien sich in der Glück-Auf-Arena zu bestätigen, dass den Düsseldorfern die Wende noch gelingen könnte. Der Titelaspirant führte zwar zur Pause mit 3:1 (Tor für Nord: Jonas Pink), doch hatte der TuS gut mitgehalten und einige aussichtsreiche Chancen vergeben. Auch auf das 4:1 durch Milan Brandt (30.) kurz nach dem Seitenwechsel wussten die Grün-Weißen eine Antwort. Ihr zweites Tor an diesem Tag durch André Beckmann (42.) ließ noch einmal Hoffnung aufkommen. Ein Endspurt der Herringer mit vier Treffern in vier Minuten zerstörte diese Hoffnungen jedoch. Den Gästen blieb nur der Schlusspunkt durch ihr drittes Tor durch Tobias Paczia.

"Meine Aufgabe wird es sein, meine Mannschaft, die durch die Ereignisse im Vorfeld und die beiden Niederlagen in ein tiefes Loch gefallen ist, für die Pokal-Endrunde am Pfingst-Wochenende wieder aufzurichten", sagte Trainer Barnekow kurz nach dem Schlusspfiff - und klang schon wieder kämpferisch.

(RP)
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