Lokalsport TuS Nord zieht doch noch ins Halbfinale ein

Düsseldorf · Das Düsseldorfer Rollhockey-Team bezwingt den RSC Cronenberg zweimal in der Verlängerung.

In der Rollsporthalle in Unterath hat sich in den Jahren ihres Bestehens wahrlich schon viel Sehenswertes abgespielt. Was aber dort über 600 Zuschauer am Wochende erlebten, wird noch für viele Jahre für ausreichend Gesprächsstoff sorgen. Den Rollhockeyspieler des TuS Nord gelang es dort in zwei an Dramatik kaum zu überbietenden Partien noch, die Niederlage im ersten Spiel des Play-off-Viertelfinales beim RSC Cronenberg durch zwei Siege wettzumachen und sich so unter die vier besten Mannschaften Deutschlands zu spielen.

Dabei brachten nicht nur die beiden Erfolge den Unterrather Anhang zum Schwärmen. Noch mehr war es die Art und Weise, wie die Spieler um Kapitän Andreas Paczia beide Begegnungen mit ihrem viel gerühmten Siegeswillen gewannen und so die gut besuchten Zuschauerränge zum Beben brachte.

Schon das erste Spiel schien an Spannung nicht mehr zu übertreffen zu sein. Eine zunächst überlegene Mannschaft aus Wuppertal führte zur Pause mit 2:0, musste dann aber zehn Minuten nach dem Seitenechsel den Ausgleich durch aufopferungsvoll kämpfende Düsseldorfer hinnehmen. Als dann Andre Beckmann in der 45. Minute erstmalig die Führung erzielte, kochte die Begeisterung fast über. Das war zwei Minuten später wieder vorbei, als Jens Behrendt durch einen Doppelschlag für ein 4:3 des RSC gesorgt hatte. Eine Minute vor dem Abpfiff war wieder Beckmann zur Stelle und rettete mit dem 4:4 den TuS in die Verlängerung mit Golden Goal. Nach drei Minuten kassierte Cronenberg das zehnte Teamfoul. Torjäger Daniel Kutscha drosch den fälligen direkten Freistoß nervenstark zum umjubelten 5:4 ins Toreck.

So war 24 Stunden später an gleicher Stelle ein Entscheidungsspiel notwendig. Hierbei hielten sich beide Teams garnicht erst mit Geplänkel auf, sondern kämpften unter dem ohrenbetäubenden Anfeuerungslärm ihrer Fans sofort verbissen um jeden Meter Hallenboden und um jeden Ballbesitz. Nach wechselnder Führung gingen die Hausherren mit einem 3:2-Vorsprung in die Pause. Danach glichen die Wuppertaler zweimal aus, zweimal brachte Daniel Kutscha den TuS wieder in Führung. Kurz vor dem Schlusspfiff (5:5) trat Cronenbergs bester Spieler Jordi Molet zum Penalty an. Am überragenden TuS-Torhüter Jan Kutscha scheiterte der Champions-League Sieger.

Wieder gab es Verlängerung und wieder hatte der TuS das nötige Quäntchen Glück. Andreas Paczia brachte nach drei Minuten den Ball irgendwie zum 6:5 über die Torlinie. Trainer Barnekow sagte: "Mit Leidenschaft, Ehrgeiz und Wille haben die Jungs es geschafft." Dann begruben seine Jungs den Trainer feiernd unter sich.

(RP)
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