Lokalsport Vikings gehen erneut die Spieler aus

Düsseldorf · Gerade sind die Langzeitverletzten Johnen, Oelze und Pankofer wieder fit, da muss der Handball-Zweitligist schon wieder improvisieren. Heute (19 Uhr, Castello) gegen Dresden fehlen Hoße, Kozlina, Thomas und Gipperich.

Trainer Ceven Klatt ist Kummer gewohnt. Das Verletzungspech zieht sich beim HC Rhein Vikings wie ein roter - oder vielleicht besser: schwarzer - Faden durch die Handball-Saison, musste der Zweitliga-Aufsteiger doch monatelang auf seine Säulen Bennet Johnen, Alexander Oelze und Daniel Pankofer verzichten. Zur Überraschung vieler gelang der Neuss-Düsseldorfer Spielgemeinschaft diese Gratwanderung, sie rutschte nie in die ernsthaft bedrohliche Abstiegszone.

Doch kaum ist das Trio wieder an Bord und auf dem Weg zu alter Form, da müssen die Vikings die nächsten Rückschläge hinnehmen. Gegen Balingen zog sich Rückraumspieler Brian Gipperich einen Kreuzband- und Meniskusriss zu - eine erste Operation verlief bereits erfolgreich, das Kreuzband soll nun in drei Wochen drankommen. Miladin Kozlina erlitt bereits zuvor einen Muskelfaserriss in der Wade, und schließlich meldete sich auch noch Abwehrchef Heider Thomas für das heutige Heimspiele gegen Mitaufsteiger HC Elbflorenz Dresden (19 Uhr, Castello) ab.

"Bei Heider hatten wir lange Hoffnung, dass seine Adduktorenprobleme rechtzeitig abklingen", berichtet Klatt. "Doch als wir uns zum Mittwochtraining treffen wollten, lag er plötzlich auch noch mit Fieber flach. Das konnte natürlich nichts mehr werden." Doch damit nicht genug: Auch für Christian Hoße käme ein Einsatz nach seinem Bänderriss im Sprunggelenk noch zu früh. Es ist also wieder einmal ein stark ersatzgeschwächtes Team, das sich den Sachsen entgegenstellt.

Entmutigen lässt sich der Coach davon allerdings nicht. "Wir haben ja bewiesen, dass wir mit schwierigen Situationen umgehen können", sagt Klatt. "Und wir haben noch immer eine sehr gute Ausgangsposition, liegen sechs Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Nur sollten wir deshalb nicht den Fehler machen, uns schon zu sicher zu fühlen."

Besondere Motivation beziehen die Wikinger aus dem Hinspiel. "Das ist wirklich schwierig zu greifen", erinnert sich der Trainer. "Wir haben damals das Torhüterduell deutlich gewonnen, kamen auf eine sehr ordentliche Wurfquote und hatten in allen Statistiken gute Werte. Dennoch hatten wir am Ende mit zwei Toren Differenz verloren." Klatts Erklärungsversuch: "Wenn wir uns in Dresden überhaupt etwas vorwerfen konnten, dann vielleicht, dass wir nicht optimal verteidigt haben. Das können wir besser, das ist unsere Stärke."

Da Elbflorenz als Tabellennachbar drei Punkte hinter den Vikings liegt, könnten diese sich mit einem Erfolg deutlich vom Mitaufsteiger absetzen. "Wir wissen ganz genau, wer unsere Gegner sind im Abstiegskampf", sagt Klatt kämpferisch - deshalb habe ihn die jüngste Niederlage bei den starken Coburgern auch nicht allzu sehr getroffen. Wichtiger war, zwei Tage zuvor vor mehr als 2000 Zuschauern das Westderby gegen Essen zu gewinnen. Vielleicht hat jenes 32:29 ja manchen motiviert, heute erneut ins Castello zu kommen.

(jol)
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