Lokalsport Vikings kämpfen sich zurück

Düsseldorf · Der ersatzgeschwächte Handball-Zweitligist gewinnt in Aue 26:19. Heute in der Frühe kehrt die Mannschaft mit dem Bus aus dem Erzgebirge zurück und spielt morgen um 15 Uhr im Castello gegen die HG Saarlouis.

 Großer Jubel in der Düsseldorfer Kabine.

Großer Jubel in der Düsseldorfer Kabine.

Foto: Düsseldorf Vikings

Viel schlechter hätten die Vorzeichen kaum stehen können. Vor Wochenfrist hatten die Rhein Vikings ihr Zweitliga-Heimspiel gegen den Tabellenletzten ThSV Eisenach 27:32 verloren, dabei den verletzungsbedingten Ausfall der Leistungsträger Alexander Oelze und Daniel Pankofer nie kompensieren können. Doch ausgerechnet in dieser ganz prekären Situation holten die Handballer das Beste aus sich heraus. Sie gewannen beim Vorletzten EHV Aue deutlich mit 26:19, verhinderten damit, noch tiefer in den Abstiegsstrudel hinabgezogen zu werden. Dabei hatte die Mannschaft von Trainer Ceven Klatt zur Pause noch 9:11 zurückgelegen.

"Ich könnte jeden der Jungs herausheben, der heute dabei war. Der Sieg hat heute viele Väter", sagte Klatt, der vor allem seiner Abwehr inklusive Keeper Bozic ein Lob aussprach: "Das war heute die Basis. Nur 19 Gegentore in Aue - das spricht eine deutliche Sprache."

Im Gegensatz zur Heimpleite gegen Eisenach war die Neuss-Düsseldorfer Spielgemeinschaft gestern von Beginn an wach. Hatte es am vorigen Samstag nach nur sieben Minuten bereits 0:5 geheißen, so hielt die Klatt-Truppe das Geschehen diesmal offen. 2:2 nach sechs Minuten, 3:3 nach elf, 5:5 nach einer Viertelstunde und 6:6 wiederum fünf Minuten später. Ganz stark dabei Christopher Klasmann mit drei erfolgreichen Würfen - jener Klasmann, der am vergangenen Samstag zunächst gar nicht ins Spiel gekommen war. Erst kurz vor der Pause setzten sich die Erzgebirgler erstmals um zwei Tore auf 11:9 ab.

Bis zur Mitte des zweiten Durchgangs blieb es knapp - doch dann machten die Gäste aus dem Rheinland Ernst. In der 45. Minute führten sie erstmals mit drei Treffern Abstand (18:15), zogen dann entschlossen bis zum 22:16 davon. Ein Schock für den EHV, von dem er sich nicht mehr erholen sollte.

Was folgt, ist eine Ochsentour. Gegen 22 Uhr sind die Spieler des HC Rhein Vikings in den Bus geklettert, heute gegen sechs Uhr in der Frühe wird er in Düsseldorf am Castello zurückerwartet. Am Nachmittag wird dann noch trainiert. "Aber da geht es nur darum, die Beine etwas auszuschütteln und um ein paar taktische Dinge", sagt Klatt. Regeneration ist das Zauberwort. Es bleiben nämlich nur wenige Stunden, ehe die Vikings morgen um 15 Uhr ihr nächstes Zweitligaspiel bestreiten. Die HG Saarlouis kommt ins Castello.

Die Saarländer haben nach der 19:29-Pleite beim Kellerkind Tusem Essen Konsequenzen gezogen. Trainer Jörg Bohrmann musste seinen Stuhl räumen. Die Aktion hatte zumindest den erhofften kurzfristigen Erfolg: Am Mittwoch besiegte Saarlouis unter Leitung des vorherigen Co-Trainers Philipp Kessler daheim den HC Elbflorenz Dresden mit 33:24. Damit haben die Südwestdeutschen nun sieben Punkte auf dem Konto.

"Saarlouis wird den Schwung nutzen und bei uns nachlegen wollen", sagt Klatt. Doch das weitaus größere Problem als die "junge, individuell sehr gut besetzte Mannschaft" des Gegners ist die extrem kurze Regenerationsphase, die einen klaren Nachteil darstellt.

Rhein Vikings: Bozic, Moldrup (n.e.) - Hoße (6/4), Handschke (2), Bahn, Thomas (1), Klasmann (7), Weis (3), Gipperich, Aust (2), Artmann (n.e.), Coric (5), Kozlina, Johnen (n.e.).

(RP)
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