Lokalsport Wagner kehrt nach Düsseldorf zurück

Düsseldorf · Von 2006 bis 2010 war der 45-Jährige als Trainer für den Tischtennis-Bundesligisten Borussia verantwortlich. Morgen kommt Dirk Wagner nun mit seiner neuen Mannschaft, dem TTC Grenzau, an seine alte Wirkungsstätte.

Nicht nur die älteren Borussia-Fans werden sich an Dirk Wagner erinnern. Man muss gar nicht so tief in die Annalen von Düsseldorfs erfolgreichstem Sportverein einsteigen, um auf den einstigen Erfolgstrainer zu stoßen. Von 2006 bis 2010 war Wagner Cheftrainer bei den Grafenbergern und holte acht Titel, darunter das Tischtennis-Triple in der Saison 2009/10.

Jetzt kehrt der 45-Jährige zurück. Aber als Gegner, denn Wagner ist seit Beginn der Tischtennis-Bundesliga-Saison beim TTC Grenzau, der morgen (15 Uhr) seine Visitenkarte im Arag Center Court (Ernst-Poensgen-Allee 58) abgibt. "Ich komme dorthin zurück, wo für mich im Profibereich alles begonnen hat und möchte gerne zeigen, dass ich zu meiner Zeit in Düsseldorf sehr viel gelernt und auch für meinen weiteren Weg viel mitgenommen habe", erklärt Wagner und fügt hinzu: "Und ich möchte zeigen, dass wir auch mit Grenzau auf einem sehr guten Weg sind. "

Borussia muss derweil auch im zweiten Saisonspiel ohne ihren Spitzenspieler Timo Boll (Weltrangliste/WR 13) auskommen. Nach seiner Nackenwirbelverletzung von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ist der 35-Jährige erst wieder leicht ins Training eingestiegen. Eventuell kann Boll nächste Woche beim Heimspiel gegen Bremen zum Einsatz kommen. So werden gegen Grenzau erneut Stefan Fegerl (WR 21), Kristian Karlsson (27), Sharath Kamal Achanta (76) und Anton Källberg (84) im Aufgebot stehen. Also das Team, dass zum Saisonauftakt in Ochsenhausen mit 1:3 verlor.

"Ich habe im Laufe der Woche mit all meinen Spielern geredet", erklärt Borussias Cheftrainer Danny Heister. "Niemand ist in ein Loch gefallen, alle haben sich gut präsentiert." Karlsson pausierte am Dienstag zwar mit dem Training, dies lag jedoch weniger am Frust über die jüngste Pleite, als vielmehr an einer Magenverstimmung. Die war Mittwoch wieder auskuriert, und die Übungseinheiten nahmen ihren gewohnten Lauf.

Nach der Niederlage steht der amtierende deutsche Meister schon etwas unter Druck. "Gegen Grenzau sollten wir schon gewinnen. Allerdings ist die Liga ausgeglichener denn je, ohne einen einzigen wirklich leichten Gegner", meint Manager Andreas Preuß.

Bei Grenzau trifft das besonders auf die beiden Neuverpflichtungen zu, den Ukrainer Kou Lei (WR 34) und den Japaner Kohei Sambe (122). So steuerten die beiden alle drei Punkte beim TTC-Sieg über den ASV Grünwettersbach bei. Doch bangemachen gilt nicht. "Kou Lei ist ein starker Führungsspieler, der immer für zwei Siege gut ist. Dennoch ist das Team für uns schlagbar", sagt Heister im Brustton der Überzeugung.

An Motivation, Grenzau zu bezwingen und damit die Niederlage in Oberschwaben bei den TTF vergessen zu machen, dürfte es nicht fehlen. Doch Motivation ist nicht alles, auch das Selbstbewusstsein kann zwischen Sieg und Niederlage entscheiden. "Sportlich haben zwei unserer drei Spieler beim Sieg gegen Grünwettersbach Selbstvertrauen getankt, das war sehr wichtig und gut. Ich denke, dass Kou Lei nicht schlechter ist als die Spieler, die für Düsseldorf hinter Timo Boll gemeldet sind", meint Wagner. "Ich kenne die Mechanismen in Düsseldorf und schätze, dass das bereits ein erstes Endspiel für die Borussia ist."

(RP)
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