Lokalsport Ziemek überrascht Nachwuchs-Athleten

Düsseldorf · Das amerikanische Aufwärmprogramm unterscheide sich deutlich von dem hierzulande.

Wenn Zach Ziemek morgen bei der 24. Auflage des Thorpe-Cup, dem traditionellen Leichtathletik-Länderkampf zwischen Deutschland und den USA, im Rather Waldstadion antritt, werden ihm zumindest sieben weitere Fans begeistert zujubeln. Der Olympia-Siebte von Rio sammelte am Dienstag viele Sympathien als er der spontanen Einladung von Stefan Press - Vorstand des deutschen Zehnkampfteams sowie Mehrkampf-Teamleiter in NRW - folgte, und Düsseldorfs Nachwuchs-Athleten trainierte. "Zach hat ohne zu Stocken zugesagt", berichtet Press. "Das war nicht nur eine tolle Überraschung für die Talente, sondern auch eine schöne Belohnung für ihre guten Saisonleistungen."

Bei der Trainingssession, die sich auf den Hürdensprint konzentrierte, sei die amerikanische Trainingsphilosophie zum Vorschein gekommen. "Es war ein ganz anderes Aufwärmprogramm im Vergleich zu unserem", so Press, der genauso begeistert war wie die Athleten vom ASC und ART. Immerhin sei es auch Sinn und Zweck des Länderwettkampfs, die internationale Kommunikation zu stärken. Die Übungseinheit hat dazu beigetragen. "Das Training hat unheimlich viel Spaß gemacht, vor allem weil Zach selber so viel Freude daran hatte", erzählt Annkathrin Hoven, Siebenkämpferin des ART. "Er hat uns wertvolle Tipps gegeben."

Dass der Thorpe-Cup überhaupt im Waldstadion stattfindet, war unter anderem in der Absage von Marburg begründet. "Dank Peter Kluths Initiative kam Düsseldorf ins Gespräch. Die Stadt ist allerdings keine zweitbeste Lösung, sondern ein wirklich hervorragender Austragungsort mit einem Schmuckstück als Stadion", schwärmte Hermann Holzfuß aus dem Vorstand des deutschen Mehrkampfteams. Vor allem sei der dort beheimatete ART für seine vorbildliche Jugendarbeit im Mehrkampf bekannt und die Rheinmetropole damit als Wettkampfstätte nahezu prädestiniert. Als Beispiele aus der erfolgreichen Mehrkampfschmiede lassen sich die U16-Siebenkampfmeisterinnen Pauline Hillebrand, Daniela Kreft und Karen Bunker gleichermaßen anführen, wie U18-WM-Fahrer Max Kluth oder Fynn Zenker (deutscher Vizemeister in der Zehnkampf-U18 von 2015).

Von dem Talent hat sich Ziemek selbst ein Bild machen können, genauso wie von der Stadt, die beim US-Amerikaner gleich Sympathien weckte. Sympathien wie diese, die er von seinen deutschen Schülern erhalten hat: "Seit meiner Ankunft am Sonntag war ich jeden Tag in Düsseldorf unterwegs und habe mir die Stadt und den Rhein angeschaut. Die Leute sind sehr herzlich und ich bin dankbar, hier zu sein."

(RP)
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