Prozess um Geheimnisverrat Staatsanwaltschaft fordert Bewährung für Ex-Verfassungsschützer

Düsseldorf · Im Prozess gegen einen ehemaligen Verfassungsschützer in Düsseldorf hat die Staatsanwaltschaft eineinhalb Jahre Haft auf Bewährung wegen versuchten Geheimnisverrats gefordert. Der Angeklagte hatte den Vorwurf gestanden.

 Der Angeklagte im Gerichtssaal des Landgerichtes Düsseldorf.

Der Angeklagte im Gerichtssaal des Landgerichtes Düsseldorf.

Foto: dpa, fg

Er habe sich aus Langeweile in Internetchats als Islamist ausgegeben, während er an den Wochenenden auf seinen schwerbehinderten Sohn habe aufpassen müssen. Beim Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln war der 52-Jährige zuständig für die Beobachtung der islamistischen Szene.

Bei seinem Versuch, reale Einsatzorte ausgerechnet an Islamisten weiterzugeben, war der Mann aus Tönisvorst an einen verdeckt operierenden anderen Mitarbeiter des Verfassungsschutzes geraten. Der 52-Jährige wurde verhaftet und entlassen.

"Es gibt niemanden, der das Ganze mehr bereut als ich", sagte der Angeklagte. Die Ermittler hatten zunächst angenommen, dass der Mann sich selbst islamistisch radikalisiert hatte. In den abgefangenen Chats ermuntert er Glaubensbrüder zu einem Anschlag auf die Zentrale des Verfassungsschutzes in Köln.

(lis)
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