Düsseldorf Stadt bepflanzt Gartendenkmäler bis 2017 neu

Düsseldorf · Im Nordpark wurden sechs Linden eingesetzt. Parallel läuft die Bestandsaufnahme der historischen Parkanlagen.

Ein halbes Jahr nachdem der Pfingstorkan "Ela" durch Düsseldorf gefegt ist, beginnt die Stadt damit, die 16 betroffenen Gartendenkmäler wieder neu zu bepflanzen. Neben historischen Arten sind auch Bäume vorgesehen, die künftigen Herausforderungen des Klimawandels und des urbanen Raums besonders gewachsen sind. Den Auftakt machte Umweltdezernentin Helga Stulgies im Nordpark. Dort wurden gestern sechs Linden in die Erde gesetzt. "Exakt dorthin, wo sie vor dem Sturm in der Querachse gestanden hatten", sagt Stulgies. Vorausgegangen waren präzise Messungen, um die symmetrische Gestaltung des Parks zu erhalten.

Der 36 Hektar große Nordpark war 1936/'37 erbaut worden für eine Ausstellung mit dem Titel "Schaffendes Volk", wie Gartendenkmalpfleger Tobias Lauterbach erklärt. Die Ausstellungshallen wurden wenig später abgerissen, der Park jedoch blieb, erhielt geschwungene Wege, mit denen die Strenge gebrochen wurde. Das geringe Alter dieser Anlage erleichtert Lauterbach und den beiden beauftragten Landschaftsarchitekturbüros aus Hamburg und Frankfurt am Main die Bestandsaufnahme. Die Basis bilden so genannte Parkpflegewerke, bei denen in mühsamer Recherche historische Pläne, Fotos, aber auch Eingriffe in der jüngeren Vergangenheit zusammengetragen werden und ein detailliertes Bild ergeben.

Besonders aufwendig ist das laut Lauterbach beim Hofgarten, der 1769 von Nicolas de Pigage erstellt und 1804 von Maximilian Weyhe erweitert wurde. In den Jahrhunderten danach hat sich der Park verändert - bis in die heutige Zeit mit dem Bau des Kö-Bogens und den Schäden durch "Ela". "Da müssen wir viele verschiedene Schichten vergleichen", sagt Lauterbach. Erstellt wird für jeden Park eine "anlagengenetische Karte". Laut Stulgies sollen bis Mitte 2015 die betroffenen Gartendenkmäler erfasst sein und die Neupflanzungen beginnen. "Bis 2017 wird es abgeschlossen sein." Bis das Parkbild wieder dem ursprünglichen entspricht, müsse jedoch eine Generation vergehen.

Betroffen sind außer Nordpark und Hofgarten die Gartendenkmäler Ostpark, Spee'scher Graben, Rheinpark, Golzheimer Friedhof, die Schlossparks Benrath, Mickeln und Elbroich, Volksgarten, Alter Bilker Friedhof, die Mahnmalachse im Nordfriedhof, das Kö-Gärtchen, das Rheingärtchen, der Ständehauspark sowie der Lantz'sche Park.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort