Düsseldorf Stadt bringt auch Obdachlose in Hotels unter

Düsseldorf · Die Stadt hat nicht nur bei der Unterbringung von Flüchtlingen, sondern auch bei der von Obdachlosen zunehmend ein Problem. Das geht aus der Beantwortung einer Anfrage der Ratsfraktion der Linken hervor. So sagte Sozialdezernent Burkhard Hintzsche im Gesundheits- und Sozialausschuss, dass inzwischen auch Obdachlose in Hotels untergebracht werden müssten, weil die der Übernachtungsmöglichkeiten in Notschlafstellen nicht mehr ausreichten.

So sei die Zahl der Menschen, die in städtischen Notunterkünften eine Übernachtungsmöglichkeit suchten, vom 1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2015 von 730 auf 808 gestiegen. Unter den Betroffenen waren 124 Personen unter 18 Jahren, 50 zwischen 18 und 24 Jahren, 124, die 65 und älter waren, und 520 in der Altersgruppe der 25- bis 64-Jährigen. Ein Großteil der Obdachlosen war nach Angaben des Düsseldorfer Sozialdezernenten Deutsche, weitere Herkunftsländer seien (Auswahl) Afghanistan, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Italien, Marokko, Syrien und die Türkei. "Insbesondere im Jahr 2015 ist ein stärkerer Zuwachs von in der Regel alleinstehenden männlichen Flüchtlingen zu beobachten, die ihren bisherigen Aufenthaltsort verlassen haben, um in Düsseldorf ihren Lebensmittelpunkt zu suchen", sagte Hintzsche. "In einigen Fällen erfolgte bereits der Familiennachzug beziehungsweise ist dieser angekündigt. Dies erfordert weitere Unterbringungsmöglichkeiten, da sich der allgemeine Wohnungsmarkt hier nicht ausreichend zeigt", so der Sozialdezernent. Ziel der Verwaltung sei es, "über die Übernachtungsmöglichkeiten in Notschlafstellen hinaus bei entsprechendem Bedarf auch zukünftig ausreichende Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen", so Hintzsche.

Die Verwaltung prüfe derzeit regelmäßig Mietangebote zur Unterbringung von Flüchtlingen. "Und im Rahmen dieser Prüfung erfolgt auch eine Bewertung, ob eine Anmietung als Obdachlosenunterkunft in Frage kommt", sagte Hintzsche. So habe man zum Beispiel 2015 im Zuge dieser Prüfungen ein Objekt an der Luisenstraße mit 40 Plätzen zusätzlich bereitstellen können. Insgesamt habe die Fachstelle für Wohnungsnotfälle 2014 2332 Beratungsfälle und 2015 sogar 2475 registriert.

(semi)
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