Bis zur WM 2026: DFB verlängert Vertrag mit Bundestrainer Nagelsmann
EILMELDUNG
Bis zur WM 2026: DFB verlängert Vertrag mit Bundestrainer Nagelsmann

Düsseldorf Stadt drängt auf schnelle Sanierung des Schumann-Hauses

Düsseldorf · Die Politik soll den Beschluss für die Arbeiten fassen - obwohl es immer noch keine Einigung mit Cellist Thomas Beckmann gibt.

Die Stadtspitze will offenbar eine schnelle Entscheidung im seit Jahren schwelenden Konflikt um das Schumann-Haus erzwingen. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe möchte in der Sitzung des Kulturausschusses am Donnerstag einen Beschluss fassen lassen, dass das marode Gebäude an der Bilker Straße saniert wird - obwohl es immer noch keine Einigung mit dem prominenten Mieter, dem Cellisten Thomas Beckmann, gibt. Der soll nach dem Willen von Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) ausziehen, damit die Stadt ein Museum für Robert und Clara Schumann einrichten kann. Beckmann weigert sich aber, zuletzt hat er mit einem Plakat am Eingang gegen seine angebliche Vertreibung protestiert.

In der Stadtspitze verliert man offenbar die Geduld. Man sei weiter an einer Einigung mit dem Cellisten interessiert, der schon mehrere Angebote für andere Wohnungen abgelehnt hat, heißt es. Für Unmut sorgt aber, dass Beckmann angeblich das Gespräch verweigert, zudem nimmt man ihm die Plakat-Aktion übel. Beckmann war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Sollte sich nicht bald eine Lösung erreichen lassen, könnte der Streit vor Gericht landen. Im Kulturausschuss deutete die Stadtverwaltung bereits an, dass man zumindest einen vorübergehenden Auszug von Beckmann mit dem Argument erzwingen könnte, dass die Sanierung des maroden historischen Gebäudes auch zur Sicherheit der Bewohner unbedingt geboten sei. Unklar ist, ob Beckmann auf einer anschließenden Rückkehr bestehen kann, da er einen langfristigen Mietvertrag besitzt. Er selbst geht offenbar davon aus, aus dem Rathaus heißt es, die rechtliche Lage sei keineswegs so eindeutig.

Die Hoffnung der Museums-Befürworter ist es, dass das Museum bereits im Jahr 2018 eröffnet werden kann. Denn dann feiert der Städtische Musikverein, den Robert Schumann einst geleitet hat, sein 200-jähriges Bestehen. Ein Kreis von vermögenden Kulturfreunden hat eine hohe finanzielle Unterstützung für den Umbau in Aussicht gestellt, allerdings nur bei Beckmanns Auszug. Das Museum soll organisatorisch an das gegenüber ansässige Heine-Institut angeschlossen werden, das auch über Exponate zu den Schumanns verfügt.

Thomas Beckmann und seine Frau, die Pianistin Kayoko, leben seit 1989 in der Wohnung über der Beletage, die einst von den Schumanns bewohnt wurde. Der Cellist, der auch durch sein Engagement für Obdachlose bekanntwurde, ist der Ansicht, dass das Museum auch ohne die von ihm bewohnten Räume möglich wäre.

(arl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort