Flüchtlingsunterkunft Stadt Düsseldorf kühlt Traglufthallen selbst
Düsseldorf · Wegen der starken Hitze in den Traglufthallen in Mörsenbroich und Garath, in denen jeweils 300 Flüchtlinge untergebracht sind, wird die Stadt nun kurzfristig aktiv. Einige Flüchtlinge befinden sich immer noch im Hungerstreik. Ab heute soll die Temperatur in den Notunterkünften für Flüchtlinge sinken.
Mit der Lieferung der Aggregate kommt die Stadt der Herstellerfirma der Traglufthallen zuvor. Die Berliner Firma Paranet testet derzeit eine Technik mit vorgeschalteten Wasserfiltern an der Belüftungsanlage. Bis die installiert werden kann, wird in den Hallen zudem eine Notausgangstür geöffnet, um mehr Zirkulation zu erreichen. Außerdem arbeitet das Gebläse auf höherer Stufe. Dadurch wurde bereits gestern in kurzer Zeit die Raumtemperatur in der Halle in Mörsenbroich merklich reguliert.
Der stellvertretende Flüchtlingsbeauftragte Frank Griese und Vertreter des Sozialamts sprachen gestern mit den Betroffenen in Mörsenbroich. Die Stadt sagte zu, für hochschwangere oder schwer erkrankte Bewohner ein anderes Quartier zu finden. Wenn die neue Modulanlage in Hellerhof in Betrieb geht, sollen dort einige Bewohner aus den Traglufthallen einziehen. Auch einige Flüchtlinge, die besonders lange in der Halle wohnen, sollen einen anderen Platz finden.
Nach dem Gespräch mit der Stadt entspannte sich die Stimmung in dem Zelt laut Hilfskräften gestern merklich. Ein Problem ist offenbar die Kommunikation: Viele Flüchtlinge sind verunsichert, wie lange sie in der Unterkunft bleiben müssen, in einem Schreiben war offenbar fälschlicherweise von drei Monaten die Rede gewesen - einige Bewohner leben aber bereits seit einem halben Jahr in der Halle.
Klar scheint, dass die Stadtverwaltung auf die Traglufthallen trotz aller Probleme in diesem Sommer nicht verzichten kann. Laut den Verantwortlichen stehen nicht genügend Ausweichquartiere zur Verfügung. Die Hallen sollen aber im Herbst ohnehin abgebaut werden. Dann endet der Mietvertrag mit dem Berliner Unternehmen. Die Stadt hatte die Hallen in der Krise im vergangenen Jahr kurzfristig angemietet. Sie will auf die Notlösung auch wegen der hohen Kosten verzichten: Eine Halle kostet im Monat 96.000 Euro Miete.