Neue Ideen für Verkehr Stadt Düsseldorf prüft "grünen Pfeil" für Radfahrer

Düsseldorf · Der Radverkehr hat hohe Priorität im Düsseldorfer Rathaus. Die Ampel-Kooperation aus SPD, Grünen und FDP will ihn als Alternative für Alltagsfahrten stärken. Jetzt könnte unter anderem ein neues Verkehrszeichen eingeführt werden. Ein Überblick über die aktuellen Planungen.

 In Basel gibt es einen Abbiege-Pfeil für Radfahrer. Düsseldorf will nachziehen.

In Basel gibt es einen Abbiege-Pfeil für Radfahrer. Düsseldorf will nachziehen.

Foto: Markus Störr/CC

Autofahrer haben sich längst an den grünen Pfeil gewöhnt, der das Rechtsabbiegen an einer Ampel auch dann erlaubt, wenn das Rotlicht leuchtet - sofern Fahrer auf kreuzenden Verkehr achten. Nun soll es eine solche Regelung auch für Radfahrer geben. Die Politiker erhoffen sich davon nicht nur verkürzte Wartezeiten, sondern auch weniger Unfälle. Denn Radfahrer befinden sich an Ampeln häufig im toten Winkel der wartenden Kraftfahrer - und laufen damit Gefahr, von anfahrenden Fahrzeugen erfasst zu werden.

Davor könnte der Pfeil schützen: "Radfahrende, die bereits abgebogen sind, können nicht mehr übersehen werden", heißt es in dem Antrag, der gestern im Ordnungs- und Verkehrsausschuss verabschiedet wurde. Bislang fehlt eine bundesweite Regelung, das Verkehrsministerium soll aber aufgeschlossen sein.

Die Düsseldorfer Stadtverwaltung soll nun klären, wo und wie ein lokaler Pilotversuch ausgerichtet werden könnte. Vorbilder sind die Schweiz, die Niederlande - und die Stadt München. Dort hat der Stadtrat im Januar als Teil eines umfangreichen Stärkungspakets für den Radverkehr eine entsprechende Testphase befürwortet, allerdings laufen auch noch rechtliche Klärungen. Ob sich das Verkehrszeichen bewährt, weiß man also auch dort nicht. Fest steht: Die Städte wollen ihre Erfahrungen austauschen. Das betonte Dezernentin Cornelia Zuschke. Dazu wird die Frage zählen, welche Kriterien eine Kreuzung erfüllen muss, damit der Pfeil nicht zur Gefahr wird.

Das Amt für Verkehrsmanagement markiert immer mehr Radwege in leuchtendem Rot, insbesondere an Hauptverkehrsstraßen. "Die rote Markierung ist besser sichtbar als nur ein weißer Streifen", sagt Amtsleiter Ingo Pähler. Das gilt auch und vor allem für Autofahrer, die einen Weg kreuzen - dabei werden viele Radler übersehen.

Das größte Hemmnis für viele Menschen, ihr Rad auch im Stadtverkehr zu benutzen, sind fehlende Radwege. Auf zentralen Achsen gibt es immer noch viele Gefahrenstellen. Das gilt etwa für den Bereich um den Hauptbahnhof. Hier sollen erhebliche Verbesserungen noch in diesem Jahr angegangen werden: Auf der Karlstraße sowie der Worringer Straße soll ein durchgehender Radfahrstreifen in beide Fahrtrichtungen angelegt werden, auch die Kreuzung am Worringer Platz soll sicherer werden. Im kommenden Jahr sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

 Viele Wege werden nun rot markiert, wie hier auf der Königsallee/Ecke Steinstraße.

Viele Wege werden nun rot markiert, wie hier auf der Königsallee/Ecke Steinstraße.

Foto: Oliver Burwig

Die Friedrich-Ebert-Straße soll zudem einen durchgehenden Schutzstreifen erhalten. Auch auf weiteren Hauptachsen sollen noch 2017 Arbeiten für Radstreifen oder Radwege begonnen oder sogar schon abgeschlossen werden. Dazu zählen die Grafenberger Allee im Bereich Staufenplatz und im Übergang zum Wehrhahn (Bahnbrücke bis Pempelforter Straße), Ulmenstraße (Spichernplatz bis Münsterstraße), Franklinbrücke/Rethelstraße sowie Fleher Straße (Querung Südring).

(arl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort