Girardet-Brücke in Düsseldorf Stadt entfernt Bänke wegen Pokémon-Spielern
Düsseldorf · Da Pokémonjäger immer wieder Bänke auf die Girardet-Brücke trugen, stehen die nun woanders. Wie lange die Maßnahme Wirkung zeigt, ist unklar.
Die Stadt Düsseldorf hat sechs Bänke umgestellt, die unmittelbar neben der Girardet-Brücke auf der Kö gestanden hatten. Der Grund ist, dass Pokémon-Spieler sie immer wieder vom Ufer des Stadtgrabens auf die Brücke trugen. Die Pokémon-Spieler seien der Bitte nicht gefolgt, die Bänke auf der Kö stehen zu lassen, sagt ein Sprecher der Stadtverwaltung. "Um weiterhin Sitzgelegenheiten für die anderen Besucher der Kö zu haben, sind die Bänke nun an anderer Stelle zu finden." Die Stadtverwaltung hofft, dass die verbliebenen Bänke jetzt so weit von der Brücke entfernt sind, dass sie nicht mehr dorthin getragen werden.
Seit den Sommerferien wird die Girardet-Brücke regelmäßig von Pokémon-Spielern genutzt. Dort befinden sich vier sogenannte Poké-stop, die Spieler können also dort besonders viele der kleinen, virtuellen Monster fangen. Zuerst unterstützte die Stadt den Trend - die Brücke wurde zeitweise für Autos gesperrt, die "Jäger" bekamen sogar eigene Dixi-Klos und Mülleimer. Mit diesem Entgegenkommen ist jedoch schon länger Schluss. Mittlerweile ist die Brücke für die Spieler sogar gesperrt. Diese ließen sich jedoch nicht vertreiben. Am vorigen Wochenende saßen sie erneut zahlreich auf Bänken, Klappstühlen und Picknickdecken und blockierten den Verkehr.
Das Verschwinden der Bänke rund um die Girardet-Brücke könnte aber zu neuen Beschwerden führen. Denn wer sich setzen möchte, muss neuerdings ein Stück weiter gehen - das gilt auch für Nicht-Pokémon-Anhänger. "Ich habe schon oft gehört, wie sich Rentner beschwert haben, weil die Pokémon-Spieler alle Bänke besetzen", sagt ein Mitarbeiter von Louis Vuitton. "Das sind doch alles junge, fitte Leute. Im Gegenteil zu vielen Senioren sind sie nicht auf Bänke angewiesen." Er beobachtet schon seit Wochen die Auseinandersetzung von der anderen Straßenseite aus. Die Stadtverwaltung reagiert gelassen: "Es wird sich zeigen, wie sich die Situation entwickelt. Erst einmal werden wir abwarten, wie die Pokémon-Spieler reagieren."