Düsseldorf Stadt erwägt eine Unterbringung in Zelten

Düsseldorf · Der Mangel an Unterkünften für Flüchtlinge hat sich in den vergangenen Wochen weiter zugespitzt. Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) hält es für möglich, dass Zelte aufgestellt werden müssen. "Angesichts der steigenden Flüchtlingszuweisungen können wir Zelte als vorübergehende Notmaßnahme nicht ausschließen", sagt er. "Das bedeutet aber auch, dass wir mit Hochdruck daran arbeiten, dies zu vermeiden und derzeit andere Möglichkeiten prüfen."

In Düsseldorf leben derzeit rund 3300 Flüchtlinge, Anfang des Jahres waren es noch rund 2000 gewesen. Nach Schätzungen könnte die Zahl bis zum Jahresende auf 5000 steigen. Die Stadt reagiert von Woche zu Woche: Wenn das Land über eine neue Zuweisung informiert, wird kurzfristig nach Unterkünften gesucht. Es laufen Verhandlungen über diverse Objekte. Als Alternative gibt es eine Liste von Notlösungen - wie zuletzt eine Turnhalle in Garath. Außerdem sind immer noch mehr als 800 Flüchtlinge in Hotels untergebracht, zudem zwei ehemalige Schulgebäude belegt, neben der Lacombletstraße auch ein Gebäude in Unterrath.

Nach den Sommerferien sollen die ersten von 13 geplanten Wohncontaineranlagen errichtet werden, eine gibt es bereits in Benrath. Die ersten vier Anlagen sollen ab August gebaut werden. Es liegt immer noch keine Baugenehmigung vor. Das ist eine Folge diverser Umplanungen, unter anderem als Ergebnis von Bürgerforen. "Wir haben die Anregungen bewusst aufgegriffen, damit es später keine Probleme gibt", sagt Birgit Lilienbecker vom Amt für Gebäudemanagement. Es habe bereits eine Bauvoranfrage gegeben, bei der die Ämter die Pläne geprüft haben. Die städtische Immobilientochter IDR, die den Bau ausführt, werde bald den Antrag folgen lassen. "Der Zeitplan ist nicht gefährdet", sagt Lilienbecker. Die Container sind bereits produziert.

Ob die Stadt im kommenden Jahr die weiteren angedachten Containeranlagen realisiert, ist unklar. Geprüft werden nun auch massivere Bauformen. Für die Container spricht die kurze Bauzeit, die Anlagen gelten aber als vergleichsweise teuer. Durch die Neubauten erhofft man sich, bald auf Notlösungen wie die Belegung von Schulgebäuden verzichten zu können.

(arl)
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