Düsseldorf Stadt geht gegen Parkservice-Firmen vor

Düsseldorf · Sie sind immer noch ein Ärgernis, besonders in den Ferien: Parkservice-Firmen, die Autos auf städtischem Gebiet abstellen, während die Besitzer denken, ihr Wagen stehe in einer Garage oder auf einem bewachten Parkplatz. Eine neue Regelung soll an Schwerpunkten im Norden zunächst bis zum 20. August für Platz sorgen.

Illegales Parken: Ärger über Park-Service in der Region
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Nun will die Stadt das Problem in den Griff bekommen. Bei einem ersten Pilotversuch, der über die Pfingsttage stattfand, hat das Ordnungsamt bereits 155 Verwarnungen ausgesprochen, das Ergebnis war wohl so gut, dass der Versuch nun bis zum 20. August ausgedehnt werden soll.

Auf dem Simon-Gatzweiler-Platz, dem Parkplatz Niederrheinstraße/Zufahrt von Sankt-Swidbert und auf der E-Plus-Straße wurde vom 6. bis 11. Juni eine vorübergehende Parkregelung eingerichtet. "Wegen der positiven Erfahrungen wird dieser Pilotversuch nun auf die Sommerferien ausgedehnt", heißt es bei der Stadt. So hat sich das Ordnungsamt, das Amt für Verkehrsmanagement mit den jeweiligen Bezirksverwaltungsstellen geeinigt.

Eine Parkregelung wird auf folgenden Straßenabschnitten eingeführt: auf dem Simon-Gatzweiler-Platz, dem Parkplatz Niederrheinstraße/Zufahrt von Sankt Swidbert, auf der E-Plus-Straße mit der Parallelstraße Wanheimer Straße, auf der Lütticher Straße zwischen Tankstelle und Oberlöricker Straße, auf dem Kaiser-Friedrich-Ring zwischen Hohenstaufenstraße und Habsburger Straße unter den Platanen, am Rather Kreuzweg zwischen Mannesmann und Recklinghauser Straße, auf der Kürtenstraße zwischen Hamborner Straße und Am Klosterhof, Lichtenbroicher Weg 1-22 und Kaiserswerther Straße zwischen Freiligrathplatz und Stockumer Kirchstraße. Dort darf ab sofort nur noch geparkt werden, wenn man eine Parkscheibe auslegt. Geparkt werden darf in diesen Bereichen nur noch für maximal 24 Stunden. Veränderungen könnten sich allerdings noch kurzfristig ergeben, teilt das Verkehrsdezernat mit.

Die Kontrolle der Fahrzeuge ist dabei ziemlich aufwendig. So sollen Mitarbeiter des Ordnungsamtes am ersten Tag der Gültigkeit dieser Regelung die abgestellten Fahrzeuge vornotieren. Die nächste Kontrolle führt dazu, dass die ersten Verwarnungen erteilt werden können. Bleibt das Auto länger stehen, folgt Verwarnung auf Verwarnung.

Betroffen von dieser Regelung sind natürlich alle Verkehrsteilnehmer, auch Düsseldorfer, die ihre Auto an genannten Stellen für längere Zeit abstellen wollen.

Die Stadt zielt mit dieser Maßnahme aber natürlich hauptsächlich auf auswärtige Fahrzeuge. Und besonders auf Firmen, die den öffentlichen Raum nutzen, um ihre Kunden zu betrügen. Kenner der Szene sprechen von "mafiösen Strukturen" in diesem Bereich.

Doch auch die Kunden stehen in der Kritik: Bei einem Unternehmen, das einen sicheren Parkplatz bereits für 39 Euro pro Woche anbietet, gehöre der Betrug offenbar zum Geschäftsprinzip. "Das ist gar nicht darauf ausgelegt, ein ehrliches Geschäft zu machen", sagt ein Kenner eines Unternehmens. Da diene eine angemietete Fläche in der Nähe des Flughafens lediglich als Rangierplatz, von wo die Autos auf das Stadtgebiet verteilt werden. Zudem würde die Mehrheit der Umsätze auch gar nicht beim Finanzamt angegeben. "Das wandert cash einfach in die Tasche."

(RP)
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