Düsseldorf Stadt hat mehr stationäre Palliativplätze als vorgeschrieben

Düsseldorf · Im Gesundheitsausschuss sind gestern die Eckdaten zur Betreuung von Palliativpatienten vorgestellt worden.

Eine Zahl hat gestern in der Sitzung des Ausschusses für Gesundheit und Soziales für Überraschung, teilweise sogar für Kopfschütteln gesorgt: Denn laut der Vorgaben des Landesministeriums für Gesundheit und Pflege liegt der Bedarf an stationären Palliativplätzen für Düsseldorf mit rund 630.000 Einwohnern gerade einmal bei 19. Mit 32 stationären Plätzen an Hospizen und 24 an Krankenhäusern wie dem Marienhospital und der Uniklinik hat die Stadt somit also mehr Plätze, als sie nach Ansicht der Planungsbehörde braucht.

Dass die Stadt "über Schnitt" liegt, wirft für Rainer Matheisen (FDP) allerdings vor allem die Frage auf, ob das Land nicht viel mehr tun müsste für die "menschenwürdige" Betreuung und Unterbringung von Menschen am Lebensende. Denn seiner Meinung nach ist der Bedarf tatsächlich höher.

Dass in Düsseldorf mehr getan werden sollte für Palliativpatienten, finden auch die Grünen: Da Studien zeigen, dass die Mehrheit der Menschen am liebsten zu Hause sterben wolle, sollten die bestehenden Angebote überprüft und an die Bedürfnisse der Betroffenen und ihrer Angehörigen angepasst werden. Die Grünen hatten die Verwaltung deswegen gestern unter anderem um Auskunft darüber gebeten, welche Schritte diese seit der Verabschiedung des Gesetzes zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung durch den Bundestag im November 2015 eingeleitet hat und wie viele stationäre Betten es in der Landeshauptstadt eigentlich gibt, beziehungsweise wie viele eventuell noch geplant sind.

Laut Verwaltung sind am Kinder- und Jugendhospiz fünf weitere Plätze geplant. Auch an der Uniklinik sollen kurz- und mittelfristig weitere Plätze geschaffen werden. Wie viele, blieb allerdings gestern unklar. Am Marienhospital kann man sich vorstellen, eventuell zwei weitere stationäre Plätze zu schaffen.

Am 19. November, 11 bis 15 Uhr, dreht sich im Rathaus wieder alles um die Palliativversorgung: Unter dem Titel "Gut aufgehoben am Lebensende?!" werden etwa ab mittags Monika Hofmeister (Hospizverein Düsseldorf-Nord), Palliativmediziner Claudius Löns und Jacqueline Schwartz (Interdisziplinäre Zentrum für Palliativmedizin Uniklinik) diskutieren. Es gibt auch Info-Stände und einen Vortrag zum Thema"Was die Stadt zusammenhält: Die Sorge umeinander am Lebensende."

(semi)
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