Agentur Echtzeit Agentur Echtzeit: Blick über den Jägerzaun

Düsseldorf (dto). In einem Aquarium der Agentur Echtzeit schwimmen 16 Goldfische. Jeder steht für einen Kunden. Die Farbe ist die der Agentur: Orange. Goldfische bilden auch das Logo der Agentur. Auf der Website heißt es: "Was uns von den ganz großen Fischen unterscheidet? Nun, zum einen sind wir bedingt durch unseren kleineren Körperbau wesentlich schneller und flexibler. Zum anderen denken und agieren wir immer ganzheitlich, um unsere und Ihre Ziele zu erreichen." In Echtzeit eben.

"Wir sind nicht nur eine klassische Werbeagentur, ein Fotostudio oder eine Firma für Neue Medien", sagt Alexander Tonn, neben Gründer Walter Grave geschäftsführender Gesellschafter. "Wir sind alles in einem, bei uns findet der Kunde alles unter einem Dach und hat nur einen Ansprechpartner."

Die Kreativen haben ihren Sitz im Bagel-Haus, einer ehemaligen Druckerei an Grafenberger Allee und Humboldtstraße. In den Böden liegen noch die Stahlplatten, auf denen früher einmal Maschinen standen. Das Herzstück der Agentur ist das Fotostudio. Damit fing alles an, denn ursprünglich hatte sich Gründer Walter Grave dort als Fotograf niedergelassen.

Noch etwas erinnert an die Vergangenheit des Gründers: Er war einmal Galerist. An den Wänden hängen unzählige Werke von Siegfried Michail Syniuga, "Hauskünstler" von Echtzeit. Beim Betreten der Räume fällt der Blick des Besuchers auf eine Affen-Skulputur, die an der Wand über dem Empfang hängt. der Affe schaut auf ein Laufband. Früher rauschten dort - als Hommage an den Kapitalismus - Börsenkurse vorbei, heute ist es ein dadaistisches Gedicht. Ein original Jägerzaun samt roter Geranien trennt das Großraumbüro der Kreativen von einem abgeschlossenen Büro, in dem Grave früher saß. "Hommage an die deutsche Piefigkeit", hat er das "Kunstwerk" einst genannt.

Zu den großen Kunden der Agentur gehört Antje van Gouda. Die mittlerweile 40-jährige Botschafterin für "Beste Butter" und "Pikantje" haben die Kreativen in die Gegenwart gebracht: "Wir haben sie von der grünen Wiese zu den Verbrauchern gebracht", sagt Tonn. Heute begegnet Antje Kindern in einer modernen Küche oder in der Schule und dem Manager in der Mittagspause.

Seit drei Jahren wirbt Echtzeit auch für die Schuhmarke Tamaris. Die aktuelle Kampagne zeigt die Modelle so, wie der Kunde sie sieht, wenn er in sie "einsteigt": von oben nämlich. Auf dem Etikett im Schuh sieht er die Marke. "Das ist eine reduzierte Kampagne - plakativ, kurz und knapp", erklärt Tonn. Und genau das entspreche der Philosophie der Agentur. "Wir leben in einer Welt, in der der Verbraucher permanent mit Werbebotschaften bombardiert wird", sagt der geschäftsführende Gesellschafter. "Deshalb muss man den Nutzen eines Produkts schnell und einfach kommunizieren."

(Rheinische Post)
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