Düsseldorf
Stadt sagt Ausstellung zu verfolgtem Galeristen ab
Gegen die Absage regt sich massiver Protest. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Oded Horovitz, beschwerte sich beim Gedenkakt zum 9. November. Er warf der Stadtspitze vor, sie wolle vermeiden, dass die Stadt Werke aus der eigenen Sammlung zurückgeben muss, weil sie dem Galeristen entzogen wurden. Der Fall zeige, "dass es immer noch Bereiche gibt, bei denen die Vergangenheit noch Gegenwart geblieben und noch nicht abgeschlossen ist", sagte Horovitz.
Auch der Raubkunstforscher Willi Korte, der im Auftrag der Max-Stern-Foundation nach Werken sucht, hält die Absage für nicht nachvollziehbar. "Das ist eine äußerst unglückliche Entscheidung", sagt Korte. Er warnt vor einem Schaden für die Reputation Düsseldorfs.
Der Fall Stern sorgt seit Jahren weltweit für Aufsehen. Der einst auf der Königsallee ansässige Galerist überlebte den Holocaust. In Montréal baute er eine erfolgreiche Galerie auf. Er vermachte sein Vermögen an drei Universitäten. Diese suchen weltweit nach den Werken aus der Düsseldorfer Galerie, die ab 1937 verloren gingen. Düsseldorf hat bereits ein Gemälde von Wilhelm von Schadow restituiert, um ein weiteres soll derzeit verhandelt werden. Statt der Ausstellung will man ein Symposium im Herbst ausrichten, so die Stadtsprecherin.
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