Düsseldorf Stadt verkauft Parkhaus und Kanal
Düsseldorf · Die Entwicklungen bei den meisten Einnahmearten ist für die Kämmerin mit Blick auf 2017 eher weniger erbaulich - zu den erfreulichen Ausnahmen zählen die Summen, die voraussichtlich aus Verkäufen kommen werden.
Die angenehme und einmalige Beule in der Kurve ergibt sich, weil die Stadt hofft, neben normalen Grundstücken zwei Parkhäuser und eine Premium-Immobilie zu verkaufen: das Parkhaus am Grabbeplatz und am Carsch-Haus sowie im Zusammenhang mit Letzterem auch einen Teil des Wilhelm-Marx-Hauses. Für alle Verkäufe zusammen ist eine Pauschale von 30 Millionen Euro in den Haushalt kalkuliert. Hinzu kommen noch 25 Millionen Euro als erste Tranche für das Grundstück am Gründgens-Platz.
Beim Parkhaus am Grabbeplatz sind die Gespräche schon ein gutes Stück vorangekommen, dort würde die Stadt mit dem Verkauf zugleich ein Problem lösen. Die Garage hat mehrere Eigentümer und Rechte-Inhaber. Neben der Stadt sind dies die IDR, das Hotel Medici und das Land Nordrhein-Westfalen wegen der Kunstsammlung. Gäbe die Stadt ihre Anteile ab, wären organisatorische Fragen leichter zu lösen. Der Einnahmeverlust durch Parkgebühren wiegen nach Experten-Ansicht nicht so schwer, weil die Stadt an dieser Stelle auch relativ viel für den Unterhalt ausgibt.
Die Kosten-Nutzen-Rechnung fällt beim Carsch-Haus zwar deutlich günstiger aus, dort allerdings sind die Erlös-Aussichten auch viel besser. Im rechten Teil des Wilhelm-Marx-Hauses sind aktuell noch städtische Einrichtungen untergebracht, die zum Konrad-Adenauer-Platz 1 ziehen könnten, wenn dort ein neuer Verwaltungskomplex (unter anderem mit der Zentralbibliothek) entsteht. Für den Teil des Wilhelm-Marx-Hauses gibt es angesichts der ausgezeichneten Lage im Stadtzentrum einige Interessenten, für sie wäre es aller Voraussicht nach auch logisch, das damit verbundene Parkhaus mit zu erwerben.
Der Stadtrat hat auch beschlossen, das Kanalnetz an den Stadtentwässerungsbetrieb zu verkaufen. Die erhofften 400 Millionen Euro tauchen im oben stehenden "Kuchen" nicht auf, weil sie direkt für Investitionen und als Liquiditätsreserve eingesetzt würden.