Düsseldorf Stadt wertet Bahnhofs-Viertel auf

Düsseldorf · Mehr Fußgängerflächen, weniger Autoverkehr, neuer Radweg - die Straßenzüge vor dem Hauptbahnhof werden in den nächsten Jahren neu gestaltet. Jetzt wird es konkret. Und es fließen dafür auch Fördergelder des Landes.

 Die Friedrich-Ebert-Straße soll als zentrale Achse für Fußgänger und Radfahrer vom Hauptbahnhof in die Altstadt aufgewertet werden.

Die Friedrich-Ebert-Straße soll als zentrale Achse für Fußgänger und Radfahrer vom Hauptbahnhof in die Altstadt aufgewertet werden.

Foto: Christoph Reichwein

Die Umgebung von Hauptbahnhöfen ist in den meisten Großstädten schwierig: Drogenszene, Spielhallen, Rotlicht-Bars prägen meist das Bild, die Häuser sind in die Jahre gekommene Nachkriegsbauten, Ladenlokale stehen oft zu lange leer. Auch in Düsseldorf gibt es diese Problematik. Mit einem 2008 gestarteten Verfahren zur Aufwertung dieses Teils der Stadt, das den sperrigen Titel "Entwicklungsgebiet Innenstadt Süd-Ost" (Ekiso) trägt und an dem Bürger, Anwohner, Hauseigentümer und Standortgemeinschaften beteiligt sind. Jetzt gibt es konkrete Details zu den Etappen des erarbeiteten Konzepts. Sie wurden dem Verkehrsausschuss als erstem politischen Gremium vorgestellt.

Friedrich-Ebert-Straße Sie ist die zentrale Achse vom Hauptbahnhof in die Innen- und Altstadt, wird im Bahnhofsviertel am stärksten von Fußgängern frequentiert und soll in einer Signalfarbe (vermutlich hellgrün) als solche erkennbar sein. Bis zur Karlstraße im Bereich des Immermannhofs wird sie barrierearm umgebaut und verkehrsberuhigt. Nur Busse, Anlieger, Lieferanten und Radfahrer dürfen durchfahren. Eine zweite Baumreihe wird gepflanzt. Im weiteren Verlauf Richtung Berliner Allee werden Radstreifen angelegt (mit gestrichelter Abgrenzung, also von Autos überfahrbar). Die Händler fürchten jedoch, dass dadurch Parkplätze verlorengehen. An der Kreuzung Charlottenstraße bekommen Fußgänger Vorrang, die Fußgängerinseln im Bereich Oststraße werden verbreitert. Die Müllcontainer an der Charlottenstraße kommen unter die Erde. Auf der gesamten Straße werden einheitliche Müllbehälter, Sitzelemente, Radständer und LED-Leuchten aufgestellt. Sollten die seniorengerechten Sitzbänke von lagernden Gruppen missbraucht werden, werden sie wieder entfernt.

Immermannstraße Ist neben Königsallee und Schadowstraße die dritte Einkaufsstraße mit Boulevardcharakter. Die japanische Prägung soll auch nach der Umgestaltung erhalten bleiben. Die Alleebäume sollen durch besondere LED-Bestrahlung inszeniert werden, insgesamt ist ein neues Beleuchtungskonzept vorgesehen. Die Helligkeit soll auch das Sicherheitsempfinden steigern. Die Möblierung wird komplett erneuert und einheitlich. In den Seitenbereichen werden 50 neue Fahrrad-Bügel aufgestellt, die Zahl der Abfallbehälter wird von sechs auf elf erhöht. Auch hier werden die Abfall-Container unter die Erde gesetzt. In den Kreuzungsbereichen mit Karl-, Charlotten-, Ost- und Kreuzstraße sollen neue Aufenthaltsinseln entstehen mit Pflasterung, Sitzelementen, Leuchten und Uhren im Stil der japanischen Faltkunst Origami. Worringer Straße/Vorplatz Central Der Eingangsbereich zum Spielort des Düsseldorfer Schauspielhauses Central in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptbahnhof soll aufgewertet werden und eine "Theatermarke" bekommen. Dabei handelt es sich um ein gebogenes Wandelement (maximal vier Meter hoch) aus Stahl, die mit einem lackierten Lochblech aus Alu verkleidet und mit zwei LED-Displays ausgestattet wird. Sie soll den Bereich unterhalb der Fußgängerbrücke an der Central-Fassade abgrenzen. Er sei, so die Beschlussvorlage, wegen der schlechten Einsehbarkeit als Lager-, Versteck- und Konsumort von Drogensüchtigen genutzt worden.

Konrad-Adenauer-Platz Die seit vielen Jahren geplante Umgestaltung des Bahnhofs-Vorplatzes ist nach wie vor nicht konkret. Gespräche zwischen Stadt und Bahn laufen.

(dr)
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