Düsseldorf Stadt widerspricht Greenpeace

Düsseldorf · Die Umweltorganisation hatte zu hohe Stickstoff-Werte vor Schulen in der Stadt gemessen.

Greenpeace verteilte Flugblätter, um die Menschen aufzuklären.

Greenpeace verteilte Flugblätter, um die Menschen aufzuklären.

Foto: alsa

Laut einer Stickstoff-Messung von Greenpeace, die im April vorgestellt wurde, herrscht bei vielen der Grundschulen in Düsseldorf eine schlechte Luftqualität. Daran zweifelte die Stadt Düsseldorf und setzte gemeinsam mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) eigene Messungen an, die nun im Jugendrat vorgestellt worden sind. "Die Ergebnisse der Messungen von Greenpeace und der Stadt vor den Grundschulen liegen weit auseinander", sagt Jeanette Hack, Umweltamt Düsseldorf, bei der Sitzung des Jugendrates.

"Wir gehen davon aus, dass eine Gefährdung von Kindern und Jugendlichen an Schulen nicht vorhanden ist", erklärt sie und widerspricht damit dem vorherigen Bericht. Die Werte, die Greenpeace bei einer Messung ermittelt habe, seien "falsch. Greenpeace hat an den Messstationen nur 14 Tage gemessen, das ist viel zu wenig", sagt Hack. Außerdem seien die Orte der Messungen nicht optimal gewesen. "Beispielsweise wurden Messstationen direkt hinter Verkehrsschildern angebracht", sagt sie. "Da staut sich natürlich die Luft. Das macht die Werte deutlich schlechter."

Probleme habe die Stadt Düsseldorf aber besonders an Hauptverkehrsstraßen. "Die Corneliusstraße ist zum Beispiel ein Härtefall. Hier sind die gemessenen Werte über der erlaubten Norm", erklärt Hack. Daran soll allerdings in Zukunft weiter gearbeitet werden. "Der Luftreinhalteplan wird fortgeschrieben und öffentlich ausgelegt."

Im Rahmen des Plans sind schon einige Verbesserungen im Gespräch. "Die Rheinbahn wird ab Mitte 2020 komplett auf E-Busse umsteigen und Dieselbusse abschaffen", erläutert Hack. Zusätzlich sollen die Schiffe am Hafen mit Landstrom versorgt werden, damit diese nicht permanent ihren Motor laufenlassen müssen.

"Ja, wir haben ein Stickstoff-Problem, aber nicht an Grundschulen." Im Vergleich zu anderen Großstätten liege man gut. "München und Stuttgart haben weitaus größere Probleme", erklärt die Mitarbeiterin des Umweltamtes.

(se)
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