Düsseldorf Stadt will nichts gegen Lärm an Uhlandstraße tun

Düsseldorf · In den Lärmaktionsplan II wird die Straße in Düsseltal trotz hoher Belastung nicht aufgenommen.

 Thomas Toporowicz organisiert die beiden Bürgerinitiativen, die den Straßenlärm an der Uhland- und Humboldtstraße kritisieren.

Thomas Toporowicz organisiert die beiden Bürgerinitiativen, die den Straßenlärm an der Uhland- und Humboldtstraße kritisieren.

Foto: Andreas Endermann

Noch bis morgen können Düsseldorfer Bürger in der Stadt unter www.duesseldorf.de/laermaktionsplan der Verwaltung ihre persönlichen Lärmbrennpunkte nennen, die im Aktionsplan berücksichtigt werden sollen. Auch unsere Redaktion erhielt nach einem Aufruf viele E-Mails, in denen Leser ihre Problemstraßen nannten. Besonders oft genannt wurden die Uhland- und Humboldtstraße, an denen nach Eröffnung der Wehrhahn-Linie mehr Straßenbahnenlinien fahren und somit den Lärmpegel ansteigen lassen. Die Rheinbahn versprach schon im August Besserung, nachdem sich die Bürgerinitiativen Uhlandstraße und Humboldtstraße gegen die Lärmbelastung gewehrt hatten. Auf eine Reaktion der Stadt warten die Anwohner und Unterstützer der Initiativen aber vergeblich.

Den Lärm an der Straße, besonders an der Kurve am Schillerplatz, in der die Uhland- zur Humboldtstraße wird, kritisieren die beiden Bürgerinitiative seit Monaten. Auf Anfrage teilte Umweltamtsleiter Stefan Ferber mit, dass es an dieser Stelle durchaus eine Lärmbelastung gebe, die auch hauptsächlich durch die dort fahrenden Straßenbahnen der Linien U71 und 708 begründet sei. Messungen städtischer Mitarbeiter hätten aber ergeben, dass die "mittlere Belastung" — also die Lautstärke, die an einem Tag durchschnittlich an einem Messort herrscht — an den Straßen "knapp die Auslöseschwelle der Lärmaktionsplanung" verfehle. Somit hat die Straße aus Sicht der Stadt keinen Anspruch auf lärmmindernde Maßnahmen, wie sie an den 29 von der Stadt besonders priorisierten Lärmbrennpunkten vorgesehen sind. Dort können Anwohner durch das Aufbringen von Flüster-Asphalt, Rasenflächen zwischen den Straßenbahnschienen sowie weitere bauliche und behördliche Änderungen wie Geschwindigkeitsbegrenzungen entlastet werden. An den von der Stadt identifizierten Brennpunkten sei der Lautstärkepegel laut Ferber "deutlich höher" als an der Humboldt- und Uhlandstraße.

Messungen der Bürgerinitiativen im vergangenen Jahr sollen allerdings Werte bis an die menschliche Schmerzgrenze von 110 Dezibel angezeigt haben, die Rheinbahn kam auf 106 Dezibel (die RP berichtete). Die quietschenden Bahnen an Uhland- und Humboldtstraße sollen aber demnächst durch eine automatische Gleisschmieranlage der Rheinbahn leiser werden. Ende Februar soll diese installiert sein, bis dahin werden die Gleise nach Angaben der Rheinbahn täglich durch einen Mitarbeiter gefettet, um den Lärm geringer zu halten.

Kontakt zum Bürgermonitor: Telefon 5052361 (mo-fr), per E-Mail an duesseldorf@rheinische-post.de.

(bur)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort