Düsseldorf Stadt will Suchtkranken besser helfen

Düsseldorf · Bereits vor drei Jahren beauftragte der Ausschuss für Soziales und Gesundheit die Stadt damit, ein Gesamtkonzept zur Verbesserung der Düsseldorfer Angebote für Suchthilfe und -prävention auszuarbeiten.

Herausgekommen ist dabei ein 20 Seiten umfassendes "Suchthilfeplanungskonzept", das den Politikern in der gestrigen Sitzung vorgestellt wurde und das Klaudia Zepuntke (SPD) kommentierte mit: "Nach drei Jahren hatten wir schon mehr erwartet."

Sie habe sich vom Konzept eine Grundlage erhofft, um politische Entscheidungen treffen, zum Beispiel entscheiden zu können, "wohin welche Mittel fließen sollten". Doch genau diese Möglichkeiten gebe das Konzept in seiner aktuellen Form (noch) nicht.

In dem Konzept, an dem unter anderem der Facharbeitskreis "Suchthilfeplanung", das Gesundheitsamt sowie verschiedene Einrichtungen wie Drogenhilfe, Diakonie, Caritas und Aids-Hilfe mitgewirkt haben und das gestern von Stefan Müller, einem freiberuflichen Berater für Einrichtungen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen vorgestellt wurde, werden die aktuellen Angebote in der Stadt einer Prüfung unterzogen. Zudem werden Vorschläge für eine Struktur der zukünftigen Suchthilfe und -prävention gemacht. So soll diese aus vier Säulen bestehen: vorbeugen/schützen/stärken; Überleben sichern/Grundbedürfnisse erfüllen, motivieren/verändern/aussteigen sowie stabilisieren/sichern. Handlungsbedarf sieht man etwa bei der Präventionsarbeit in der Altersgruppe 60 plus. Für sie müsse man Angebote schaffen, da der übermäßige Medikamente- und Alkoholkonsum in der Altersgruppe eine große Rolle spiele. Bedarf sieht man auch bei der Entwicklung von Angeboten für "neue" Drogen wie Crystal Meth. Ausgebaut werden soll laut Konzept auch die Substitutionsbehandlung.

Aus dem Konzept geht allerdings nicht hervor, welche Projekte mit Priorität behandelt werden sollten und mit welchen Kosten die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen verbunden wäre. Damit ist weiter unklar, welche Projekte der Suchthilfe und -prävention mit den im Haushalt vorgesehenen 150 000 Euro gefördert werden. Parteiübergreifend entschloss man sich in der Sitzung gestern, dass das Konzept bis zur Sommerpause genau diese Informationen liefern sollte.

(RP)
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