Interview: Serie Vermieter Des Jahres Stadt zeigt barrierefreie Wohnungen

Düsseldorf · In zwei speziellen Ausstellungsräumen im Technischen Rathaus an der Brinckmannstraße demonstriert das Wohnungsamt, wie man sein Heim behinderten- und altengerecht umbaut. Architekten beraten Mieter und Vermieter kostenlos und vor Ort.

 Architekt Dieter Staymann in der Ausstellung über barrierefreies Wohnen. Vorne ist ein elektrischer Badewannenlift, im Hintergrund eine behindertengerechte Dusche und ein spezieller Waschtisch mit innenliegendem Siphon.

Architekt Dieter Staymann in der Ausstellung über barrierefreies Wohnen. Vorne ist ein elektrischer Badewannenlift, im Hintergrund eine behindertengerechte Dusche und ein spezieller Waschtisch mit innenliegendem Siphon.

Foto: A. Endermann

Seinen Lebensabend in den eigenen vier Wänden verbringen, das ist der Wunsch der meisten Menschen. Doch wenn die Mobilität im Alter oder Aufgrund von Krankheit oder Unfall eingeschränkt ist, tauchen Probleme auf. Der Weg in die Dusche kann unmöglich werden, weil die Duschtasse zu hoch ist, Treppen und Stufen werden zur Schranke. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie man eine Wohnung barriere- und altengerecht umbauen kann. Doch die meisten Möbel und Sanitäreinrichtungen sind Maßanfertigungen, die es nicht im Mitnahme-Möbelmarkt gibt. Um Mieter und Vermieter zu unterstützen, hat die Stadt im Technischen Rathaus an der Brinckmannstraße zwei Ausstellungsräume eingerichtet. Dort können Bürger und Investoren sich ein Bild davon machen, wie eine behindertengerechte Wohnung aussehen kann.

Zu sehen ist dort etwa ein barrierefreies Bad. "Wichtig ist, dass der Boden der Dusche ebenerdig ist", sagt Dieter Staymann, der als Architekt beim Wohnungsamt mit einem Kollegen in Sachen altersgerechter Umbau berät. Die Bodenfläche der Dusche müsse mindestens 1,20 mal 1,20 Meter betragen. In der Dusche befindet sich ein wasserfester Sitz, damit ältere Menschen im Sitzen duschen können. Auch eine Badewanne kann behindertengerecht umgestaltet werden. Im Ausstellungsraum ist etwa ein spezieller Lift zu sehen. Die Person setzt sich praktisch auf den Sitz auf der Höhe der Badewannenkante. Dann fährt der Lift elektrisch ins Wasser. Auch höhenverstellbare Toiletten sind an der Brinckmannstraße ausgestellt. Es gibt manuelle Varianten und solche mit einem Elektromotor. Außerdem werden diverse Möglichkeiten von Haltegriffen präsentiert. Diese seien für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit besonders wichtig, sagt Staymann. In einem zweiten Ausstellungsraum ist eine für Rollstuhlfahrer geeignete Küche zu sehen. Die Besonderheit: Es stehen keine Geräte unter der niedrigen Arbeitsplatte, in den Schränken sind Regale, die mittels Hydraulik abgesenkt werden können. Der Kühlschrank ist leicht erhöht.

Architekt Staymann berät pro Tag in zwei bis drei Fällen. Vor Ort gibt er Mietern und Vermietern kostenlos Tipps. Neben der technischen Machbarkeit ist die Finanzierung oft kompliziert. Beim Wohnungsamt gibt es Rat in Sachen Förderung durch die Stadt, das Land sowie die Kranken- oder Pflegekasse. Die Ausstellungsräume im Wohnungsamt, Brinckmannstraße 5, sind montags und mittwochs von 8 bis 12.30 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Eine telefonische Anmeldung unter der Rufnummer 0211/8996404 wird empfohlen.

(RP)
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