Düsseldorf Stadtansichten nach dem U-Bahn-Bau

Düsseldorf · Das Verkehrsamt hat den Bürgern gestern Abend die Pläne für die Oberflächengestaltung der Breite Straße, der Elisabethstraße und der Friedrichstraße präsentiert. Sie werden voraussichtlich ab 2016 umgesetzt.

Wehrhahnlinie: So soll die Stadt nach dem U-Bahn-Bau aussehen
5 Bilder

So soll die Stadt nach dem U-Bahn-Bau aussehen

5 Bilder

Langsam wächst das Bewusstsein, dass große Teile der Innenstadt ihr Aussehen innerhalb der nächsten zwei Jahre massiv verändern. Die Bauarbeiten für die neue U-Bahn haben die Zielgerade erreicht, die Pläne für die Oberflächen sind nun abschließend beraten und gehen in die politischen Entscheidungen. Gestern Abend präsentierte die Stadt den Bürgern im Luisen-Gymnasium Bilder, die zeigten, wie die zentralen Achsen in der Friedrich- und der Carlstadt künftig aussehen sollen. Das Verkehrsamt hatte seit April Bürger und Politiker gefragt, wie sie sich die Friedrich-, der Breite-, der Kasernen- und der Elisabethstraße nach Inbetriebnahme der Wehrhahn-Linie vorstellen.

Als zentral stellte sich im Verfahren der Wunsch heraus, die Zahl der fahrenden (und parkenden) Autos im genannten Bereich sowie den dazugehörigen Lärm zu reduzieren. Zugleich soll dort Radfahren attraktiver und mehr Raum für Fußgänger geschaffen werden. Und das Ganze soll gelingen, ohne dass die vier Straßen ihre Funktion als wichtige Hauptachsen für Autos verlieren.

Grundsätzlich werden diese Wünsche auf dreierlei Weise umgesetzt: Auf den großen Straßen entstehen Radwege, die Teil des geplanten Hauptwegenetzes sind. Die Konflikte zwischen Auto- und Radfahrern beziehungsweise Radfahrern und Fußgängern werden baulich gelöst, indem die schwächeren Verkehrsteilnehmer mehr Raum erhalten und die stärksten weniger Möglichkeit zum Rasen. Gegen den Lärm soll vor allem Flüster- beziehungsweise geräuschmindernder Asphalt wirken. Die aus alledem resultierenden Pläne sehen im Detail wie folgt aus:

Breite Straße Wichtigste Neuerung auf der Verbindung von Graf-Adolf-Straße und Heinrich-Heine-Allee ist der Radweg - und das Fehlen von Straßenbahnschienen. Wenn die Bahnen ausschließlich unter der Breite Straße fahren, entsteht genug Raum, damit Autos weiterhin in zwei Reihen nebeneinander fahren können und zugleich ein Radweg am rechten Straßenrand entstehen kann. Die Besonderheit für die Autos ist allerdings, dass die Spuren nicht vorgegeben sind, so dass eine defensivere Fahrweise erforderlich sein wird. Dies ist mit Blick auf die Radfahrer auch deshalb erforderlich, weil rechts und links der Fahrbahn wieder Parklücken für die Kunden der Geschäfte entstehen sollen.

Elisabethstraße Auch der Abschnitt zwischen Graf-Adolf-Straße und Bilker Allee wird bald von Radfahrern mitgeprägt. Für sie ist rechts auf der Fahrbahn ein durchgehender Streifen vorgesehen. Für Autofahrer bleiben zwei Spuren, die dort allerdings durch gestrichelte Linien von einander getrennt sind, so dass das Durchschnittstempo höher sein wird als beispielsweise auf der Breite Straße. Dies ist insofern unproblematisch, als die Elisabethstraße in Teilen nur entlang einer Seite bebaut ist und der Anteil der Fußgänger wegen der geringen Zahl von Restaurants und Geschäften merklich geringer ist.

Das werden die neuen U-Bahnhöfe
15 Bilder

Das werden die neuen U-Bahnhöfe

15 Bilder

Friedrichstraße Die Vorbilder für das Grundkonzept stammen aus Köln und Hamburg. An der Severinstraße in der Domstadt sowie an den "Großen Bleichen" in der Hansestadt sind so genannte multifunktionale Seitenräume entstanden. Das bedeutet, dass der auf mehr als fünf Meter verbreiterte Gehweg variabel genutzt wird. Je nach Uhr- oder Jahreszeit sind dort Tische und Stühle von Cafés, Stände von Geschäften, Stellplätze für den Lieferverkehr oder Parker sowie einfach mehr Platz für die Fußgänger möglich. Zwischen Fahrbahn und dem besonders breiten Bürgersteig gibt es nur einen geringen Höhenunterschied, dafür aber einen klar erkennbaren Wechsel der Baumaterialien.

Dies führt nach den Erfahrungen in den genannten Städten dazu, dass die besondere Situation der Fußgänger für Autofahrer eindeutig ersichtlich wird - und zu entsprechender Rücksicht.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort