Interview mit Ingo Nommsen 1850 mal 90 Minuten Sendung

Düsseldorf · Vor 15 Jahren startete die erste Sendung, die damals noch "Volle Kanne - Susanne" hieß. 2000 kamen Sie dazu. 14 Jahre als Moderator ist eine lange Zeit. Wie viele Sendungen sind das umgerechnet?

 Ingo Nommsen scheint den ganzen Tag zu frühstücken. Dabei macht er ja nur eine Morgensendung im ZDF.

Ingo Nommsen scheint den ganzen Tag zu frühstücken. Dabei macht er ja nur eine Morgensendung im ZDF.

Foto: Bretz, Andreas

Vor 15 Jahren startete die erste Sendung, die damals noch "Volle Kanne - Susanne" hieß. 2000 kamen Sie dazu. 14 Jahre als Moderator ist eine lange Zeit. Wie viele Sendungen sind das umgerechnet?

Nommsen Eine Kollegin hat ausgerechnet, dass ich bei rund 1850 Sendungen bin, alle live, alle 90 Minuten. Und wir sind weiter verdächtig erfolgreich. Bei den Marktanteilen liegen wir bei den jungen Zuschauern weit vorne. Wir haben uns zum Jungbrunnen des ZDF entwickelt.

Was ist das Erfolgsrezept?

Nommsen Wir sind die Fernsehheimat am Vormittag.

Wollten Sie nie was anderes machen?

Nommsen Es sollte schon immer Entertainment sein. Das reicht vom Rockstar über die Schauspielerei bis zum Moderieren. Heute ist "Volle Kanne" eine wunderbare Basis, um daneben auch andere Shows zu machen.

Was war Ihr peinlichstes Erlebnis?

Nommsen Leider geht bei mir erschreckend wenig schief. Ich freu mich über alles, was daneben geht, weil ich die Situation dann live managen muss.

Verraten Sie Ihren Lieblingsmoment?

Nommsen Bei über 1800 Stars allein in dieser Sendung wäre es unfair, einen heraus zu picken. Mich freut es, wenn ich meiner Leidenschaft zur Musik nachkommen und mit Stars spielen kann. Ob Peter Maffay oder Silbermond oder den Freunden von Boss Hoss und den Scorpions. Klasse ist es, durch meinen Beruf den Idolen meiner Kindheit zu begegnen, wie Harald Schmidt oder Frank Elstner, den ich als Kind im Schlafanzug bei "Wetten dass..." gesehen habe.

Wenn Sie gegen 11 Uhr das Studio verlassen, was dann?

Nommsen Dann ist Konferenz und die Arbeit für die nächste Sendung beginnt. Ich schreibe meine Texte, beschäftige mich mit den Themen. Ich bin in einer Dauer-Arbeitsschleife, denn mein Beruf hört ja nicht auf, wenn ich die Bürotüre schließe. Als Moderator musst Du das ganze Leben mitnehmen, sonst besteht die Gefahr, dass Du abgeschottet in einer eigenen Medienwelt lebst.

Als Kind sind Sie 15 Mal umgezogen, sind Sie nun sesshaft geworden?

Nommsen Ich pendele weiter zwischen München und Düsseldorf.

Was gefällt Ihnen als Bayer hier?

Nommsen Es sind immer die Menschen, wobei Düsseldorf zu meiner zweiten Heimat geworden ist. Das einzige, was ich hier noch suche, ist ein schnuckeliges, bezahlbares Stadthäuschen, das ich renovieren kann. Nur das wird wohl eine echte Herausforderung.

Was sind Ihre Hotspots in der Stadt?

Nommsen Ich wohne in Derendorf und gehe dort gerne in die Cafés, genieße es, entspannt Zeitung zu lesen, oder jogge am Rhein und im Zoopark.

Das Moderatorenleben ist Ihr Traum, ein Ende ist nicht in Sicht, oder?

Nommsen Ein Glück, dass ich meinen Traum leben darf. Und gerne mehr davon. Abends hätte ich ja noch Zeit. Ich bin nicht zum Fernsehen gegangen, um allein vormittags der Hecht im Karpfenteich zu sein.

Gibt es denn konkrete Pläne und Ziele?

Nommsen Großes Abend-Entertainment kann ich mir gut vorstellen. Die Basis ist perfekt, jetzt muss das Format stimmen. Denn ich bin zwar käuflich, aber nicht für alles.

DAGMAR HAAS-PILWAT FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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