Polizeigeschichte "Betteley in Kaiserswerth ist selten"

Düsseldorf · Die Probleme scheinen schon immer dieselben gewesen zu sein: Vor 200 Jahren ließ der Bürgermeister als Polizeichef verkünden, im Städtchen Kaiserswerth gebe es kaum Kriminelle. Und wenn bei "regelmäßig veranstalteten Vagabundenjagden" mal ein paar Täter gefasst würden, dann "kommen dieselben aus anderen Munizipalitäten".

 Gründlich ermittelt: Hardy Krüger und sein Buch, im Hintergrund Klaus Dönecke und Norbert Wesseler (v.l.)

Gründlich ermittelt: Hardy Krüger und sein Buch, im Hintergrund Klaus Dönecke und Norbert Wesseler (v.l.)

Foto: hjba

In Archiven und Kellern von längst pensionierten Kollegen hat Hardy Krüger, selbst Kriminalist im Ruhestand, solche und andere Dokumente zur Polizeigeschichte Kaiserswerths aufgestöbert. Polizeipräsident Norbert Wesseler lobte das Ergebnis beeindruckt als ein Stück Stadtgeschichte, das die Entwicklung der Polizei im Stadtnorden gut dokumentiere - "nicht nur für Polizisten sehr lesenswert".

Jahrelang hat Krüger recherchiert. jetzt, unterstützt vom Verein "Geschichte am Jürgensplatz" das knapp 300 Seiten starke Buch "Polizei in und um Kaiserswerth" veröffentlich, das ab sofort im Buchhandel erhältlich ist. Vereinschef Klaus Dönecke findet's ebenfalls gelungen, will aber noch mehr. 19 Polizeireviere hat es nämlich in Düsseldorf gegeben, und alle hatten 1938 den Auftrag, die eigene Historie zu ermitteln. Das Dokument aus Kaiserswerth hatte Krüger zu seinem Buch inspiriert, die Berichte von den Wachen Eller und Oberbilk sind archiviert. "Wo sind die anderen?", fragt Dönecke, und bittet jeden, der polizeihistorische Dokumente und Fotos hat, sich bei ihm unter Telefon 0211 8702030 zu melden.

(sg)
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