Afew-Store in Düsseldorf Brüder mit großer Sneakers-Leidenschaft

Düsseldorf · Nachts hellgrün fluoreszierender Bodenbelag, ein automatischer Schuh-Scanner, mit dem man andere Größen aus dem Lager anfordern kann, und eine dank Magnetismus komplett flexible Einrichtung: Das Sneaker-Geschäft Afew-Store von Andreas und Marco Biergen ist einer der modernsten Shops Deutschlands und das, nachdem die Brüder vor fast 15 Jahren mit selbstgebauten Regalen in der Lagerhalle des Vaters begannen.

 Brüder und Gründer des Afew-Stores in Düsseldorf: Marco (l.) und Andreas Biergen.

Brüder und Gründer des Afew-Stores in Düsseldorf: Marco (l.) und Andreas Biergen.

Foto: Andreas Bretz

Der Fußboden leuchtet im Dunkel, Füße werden automatisch gescannt und die Einrichtung ist magnetisch: Der Afew-Store von Andreas und Marco Biergen ist einer der modernsten Shops Deutschlands - und das, nachdem die Brüder vor fast 15 Jahren mit selbstgebauten Regalen in der Lagerhalle des Vaters begannen.

Von klein auf haben die beiden Düsseldorfer zusammen Basketball gespielt. Schon immer begleitet hat die Brüder dabei ihre Faszination für Turnschuhe. "Wir wollten immer die von unseren Vorbildern tragen", erinnert sich Andreas. Marco ergänzt: "Das war leider unerschwinglich und super teuer." Über ihre damaligen Trainer knüpften die Brüder erstmals Kontakt zu Schuh-Verkäufern in den USA. "Wir haben immer versucht, uns die neuen Highlights zu angeln. Im Laufe der Zeit kamen dann auch Freunde und Bekannte auf uns zu."

Angefangen haben die beiden mit zehn verschiedenen Paaren. Weil die Wohnung vor lauter Schuhen bald schon aus allen Nähten platzte, zogen sie kurzerhand in die Lagerhalle des Vaters. "Unser Kundenstamm wuchs immer weiter", sagt Andreas. Dass die beiden sich von dem verdienten Geld selbst Sneaker leisten konnten, sei ein schöner Nebeneffekt gewesen, doch "gestartet sind wir aus der Leidenschaft heraus mit all unserem Ersparten, Zeit und Mühe", erzählt Andreas.

Weil auch die Lagerhalle zu klein wurde, wagten die beiden 2008 einen großen Schritt: An der Oststraße bauten sie - zusammen mit Papa - den eigenen Laden auf. "Alles selbst gebaut: Von den Regalen bis zum Tresen", sagt Andreas. Anschließend kontaktierten die Brüder alle großen Marken und kauften erstmals bei Großhändlern ein. "Wir haben beide Ausbildungen in ganz anderen Bereichen gemacht, deshalb war das am Anfang schon ein harter Kampf", gibt Andreas zu. Mit Steuererklärungen oder finanziellen Rücklagen hatten sich die beiden, die zu ihren mittlerweile über 20 Mitarbeitern ein sehr freundschaftliches Verhältnis haben, vorher nie beschäftigt. "Da war vieles Learning by Doing", so Marco.

Das Konzept des Shops kann er ganz einfach erklären: "Wir wollen die Schuhe anbieten, die man nicht überall findet". Dass dies den beiden Brüdern hervorragend gelingt, zeigt sich auch an den Hunderten begeisterten Fans, die bei Neuerscheinungen vor dem Laden campieren, um die streng limitierten Sneakers zu ergattern. Dabei musste sogar schon mal die Polizei eingreifen und die Straße kurzerhand sperren. "Es war nie unser Plan A, aber wir sind super glücklich und stolz auf unser Geschäft." Dem Basketball sind die beiden trotz des Stresses treu geblieben: "Wir zocken beide noch regelmäßig mit Freunden nach der Arbeit."

Für die Zukunft haben sich die Brüder bereits viele Specials überlegt: Im Oktober feiern sie ihr Zehnjähriges, zu dem es auch wieder streng limitierte Schuhe gibt. Dann wird sich vermutlich bereits in den Morgenstunden eine lange Schlange aus Sneakers-Fans bilden, die darauf warten, dass Andreas und Marco Biergen ihr Geschäft aufschließen. Robin Hetzel

(RP)
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