Buchpräsentation Das "Werktagebuch" von Professor Kaiser

Düsseldorf · Der Mythos der Band "Kraftwerk", der Düsseldorf international bekannt macht, die Sensibilität der Südkurve bei Spielen der Fortuna, der Flughafen als Lebensader, lauwarme Wahlkämpfe oder einfach nur Düsseldorfs Image - es waren viele kluge Bilder, die der frühere Rektor der Heinrich-Heine-Universität, Gert Kaiser, über vier Jahre hinweg in seinen Kolumnen in der Rheinischen Post unter dem Titel "Professor Kaiser" gezeichnet hat.

 (v.l.) Die Verleger Felix und Manfred Droste, Oberbürgermeister Thomas Geisel und der Autor Gert Kaiser, früherer Rektor der Heine-Universität.

(v.l.) Die Verleger Felix und Manfred Droste, Oberbürgermeister Thomas Geisel und der Autor Gert Kaiser, früherer Rektor der Heine-Universität.

Foto: Schaller

Der Mythos der Band "Kraftwerk", der Düsseldorf international bekannt macht, die Sensibilität der Südkurve bei Spielen der Fortuna, der Flughafen als Lebensader, lauwarme Wahlkämpfe oder einfach nur Düsseldorfs Image - es waren viele kluge Bilder, die der frühere Rektor der Heinrich-Heine-Universität, Gert Kaiser, über vier Jahre hinweg in seinen Kolumnen in der Rheinischen Post unter dem Titel "Professor Kaiser" gezeichnet hat.

Nun sind 35 dieser Textstücke als "Werktagebuch" im Droste Verlag erschienen. Bei einer Präsentation des Buches im Jan-Wellem-Saal des Rathauses hat Kaiser Oberbürgermeister Thomas Geisel ein persönliches Exemplar überreicht. Mit dabei waren viele Professoren der Heine-Universität sowie die Ehrensenatoren Esther Betz und Günther Wille. "Es freut mich besonders, dieses Buch vorzustellen", sagte Geisel.

Schließlich sei er als gebürtiger Schwabe "ein Oberbürgermeister mit Migrationshintergrund" und erhoffe sich durch Kaisers Kolumnen, "die Düsseldorf von allen Facetten beleuchten", neue Erkenntnisse. Das vom Autor in einem Text analysierte, traditionell angespannte Verhältnis zwischen Land und Landeshauptstadt, habe sich inzwischen jedoch deutlich verbessert, betonte der Rathaus-Chef. Verleger Manfred Droste erinnerte daran, dass Kaiser als Rektor der Universität "den peinlichen Streit um die Namensgebung" nach Heinrich Heine beendet habe.

Die Debatte habe der Hochschule damals den Vorwurf eingebracht, reaktionär und antisemitisch zu sein. Als Kolumnist formuliere Kaiser präzise, stets gut informiert, spitze witzig zu, provoziere manches "Ja, aber". Zu Recht habe Kaiser in vielen Ländern Ehrungen erfahren. Der erzählte von seinen Erfahrungen als Kolumnist. Als Wissenschaftler sei man gewöhnt, nur für einen kleinen Kreis, aber für die Ewigkeit zu schreiben - ganz anders sei es mit Tageszeitungen.

Kaiser hob die "sehr kohärente Stadtgesellschaft" in Düsseldorf hervor, deren Akteure einander wahrnehmen, gleichzeitig miteinander verflochten seien. Düsseldorf sei eine Bühne für alle. Das gebe es in kaum einer anderen Stadt. "Essentiell für den Zusammenhalt dieser Gesellschaft ist der Lokalteil" - und als dessen Autor habe er sich manchen Feind (Flughafen-Kolumne), aber auch unerwartete Freunde (Südkurven-Text) gemacht.

Nachzulesen ist das alles im "Werktagebuch" (Prof. Gert Kaiser, 168 Seiten, Droste Verlag, 15 Euro).

(dr)
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