Geburtstag Der Fußball feiert Peter Frymuth

Düsseldorf · In der Frankfurter DFB-Zentrale kann gestern nicht allzu viel Betrieb gewesen sein - zumindest nicht in den Büros der Menschen mit den ganz großen Titeln. Die Führungsmannschaft des Verbands hatte gestern ein Auswärtsspiel in Düsseldorf.

 DFB-Präsident Reinhard Grindel war ebenfalls unter den Gästen.

DFB-Präsident Reinhard Grindel war ebenfalls unter den Gästen.

Foto: Anne Orthen

In der Messe gab der DFB seinem Vizepräsidenten Peter Frymuth zu dessen 60. Geburtstag einen großen Empfang, und für ein paar Stunden war die "Kurt Schoop Lounge" der Platz mit Deutschlands höchster Funktionärsdichte. Unter den mehr als 100 geladenen Gästen waren DFB-Präsident Reinhard Grindel, Generalsekretär Friedrich Curtius, dessen Stellvertreter Ralf Köttker, Frymuths Amtskollege Rainer Koch, der DFB-Sportdirektor Hansi Flick, Teammanager Oliver Bierhoff und WFV-Boss Hermann Korfmacher.

Natürlich kam auch Oberbürgermeister Thomas Geisel. Schließlich ist Frymuth im Zivilberuf seit mehr als 30 Jahren Bezirksstellenleiter - "in Wahrheit die gute Seele des Stadtbezirks 8", wie Geisel urteilte. Der OB sprach zu Recht von den großen menschlichen Qualitäten des Jubilars. Es passte gut ins Programm, dass vor Geisels Ansprache das Lied "Lieblingsmensch" gespielt wurde.

Frymuth durfte sich so fühlen. Sogar Grindel wies darauf hin, dass die Bezeichnung Fußball-Funktionär dem "lieben Peter" nicht gerecht werde. "Für dich ist der Fußball Herzenssache, und du hast dir Ecken und Kanten bewahrt". Das wird Grindel nicht von jedem behaupten können, der eine Karriere im größten Sportverband der Welt machte. Aber Frymuth hat nie vergessen, wo er herkommt und ist selbst in den Höhen des Sportfunktionärtums ein Anwalt der kleinen Leute geblieben. "Du bist dem vermeintlich schönen Schein des Profisports nie erlegen", sagte Grindel, "du bist ein Mann der Basis, der sich auf den Weg nach oben gemacht hat". In einer früheren Würdigung hatte er den schönen Satz gefunden, dass Frymuth auch in seinem Beruf stets ein "Problemlöser und Schlaglochbeseitiger" gewesen sei.

Korfmacher rühmte die Fähigkeit, "Probleme zu lösen, bevor sie entstehen". Und Frymuth verriet das Geheimnis. Es liegt auf der Terrasse seines Heimatvereins SV Lohausen. Unendlich viele Samstage hat er dort verbracht, und dann hört und sieht er, wo es brennt bei den kleinen Klubs. Diese Verbindung zum Nährboden der Fußball-Gesellschaft haben wenige, die sich bei den Bundestagen an den Präsidiumstisch setzen können. Deshalb ist Frymuth ein großes Glück für den Fußball. Darin waren sich die Besucher seines Fests einig.

Die meisten kennen ihn als freundlichen "Lieblingsmenschen", aber sie wissen auch, dass er mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg hält. Der typische Frymuth-Zug: Wenn ihm etwas nun gar nicht passt, dann wölbt er leicht die Augenbrauen.

Gestern machte er das nicht. Es gab auch keinen Anlass.

Robert Peters

(RP)
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