Rathausplatz Die Favoriten beim Weinsommer

Düsseldorf · Hauptsache weiß, kalt und erfrischend: Mit dem Wunsch standen gestern Heike Dahmen und Editha Bongartz nicht alleine da. Die Sonne knallte so sehr auf den Rathausplatz, dass sich fast alle schattensuchend unter die großen Schirme flüchteten. Ein Weinchen wollten trotzdem alle trinken.

 Heike Dahmen (l.) und Editha Bongartz ließen sich direkt vom Bio-Winzer Holger Götz aus Uelversheim in Rheinhessen ein Glas Pinot Blanc einschenken. Alle drei genossen gestern schon einmal den ersten von vier Tagen des Weinsommers vor dem Rathaus.

Heike Dahmen (l.) und Editha Bongartz ließen sich direkt vom Bio-Winzer Holger Götz aus Uelversheim in Rheinhessen ein Glas Pinot Blanc einschenken. Alle drei genossen gestern schon einmal den ersten von vier Tagen des Weinsommers vor dem Rathaus.

Foto: Andreas Endermann

Hauptsache weiß, kalt und erfrischend: Mit dem Wunsch standen gestern Heike Dahmen und Editha Bongartz nicht alleine da. Die Sonne knallte so sehr auf den Rathausplatz, dass sich fast alle schattensuchend unter die großen Schirme flüchteten. Ein Weinchen wollten trotzdem alle trinken.

So wie die beiden am Stand des Winzers Holger Götz aus Uelversheim in Rheinhessen. Bei ihm waren die beiden gut gelaunten Frauen offenbar richtig: "Am liebsten verkaufe ich an Kunden, die mir sympathisch sind", scherzte der Bio-Winzer. Für die eine gab es einen Pinot Noir, für die andere eine Spätlese. Hunderte Düsseldorfer waren am Nachmittag zum 27. Weinsommer gekommen, um sich mit Freunden zu treffen, aber auch, um ihren Stamm-Winzer wieder zu begrüßen. "Wir kommen schon, solange es den Weinsommer gibt, und haben dadurch viele Kunden in Düsseldorf gewonnen", sagt Armin Rupp aus Framersheim bei Alzey.

Ebenso wie Sabine Lersch und ihr Mann Jürgen. Sie schenken gerade Walter Bodem einen Weißburgunder trocken "Guldentaler Hipperich" ein, das Glas für 2,90 Euro. "Wir haben schon auf dem Weingut übernachtet", sagt Bodem, der Stammkunde im Weingut ist und den Nahe-Wein eben gerne trinkt. Ansonsten wird bis Sonntag um 22 Uhr alles eingeschenkt, was die Winzer mitgebracht haben: Müller-Thurgau, Chardonnay, Sauvignon blanc oder Riesling. "Bei uns geht alles gleich gut weg", so Armin Rupp. Der übrigens ein Problem hat: So lange, wie er am Düsseldorfer Weinsommer teilnimmt, so lange hat er seiner Mutter Eva-Maria nicht mehr persönlich zum Geburtstag gratulieren können. Sie hat eben am 3. August - und der Weinsommer findet regelmäßig am ersten August-Wochenende statt. "Jetzt wird sie 84 - und ich bin wieder nicht zu Hause."

Ein Problem hatte gestern auch die Band "High Energy", die den Weinsommer musikalisch mit eingängigen Schlagern ("Düsseldorf, singt Ihr jetzt mit?") eröffnen wollte. Dem machte aber das Ordnungsamt einen Strich durch die Rechnung und wollte den Wagen der Band aus der Seitenstraße am Rathaus abschleppen. Wie gut, dass man miteinander reden konnte. Denn die geselligen Weinsommer-Besucher scharrten in ihren beigefarbenen Bermudas und den leichten Schuhen mit den Füßen und wollten unbedingt weitertanzen. Que Sera, Sera, whatever will be, will be.

20 Winzer präsentieren sich am Rathaus, an zwei Ständen gibt es etwas zu essen. Der mediterrane Teller kostet pro 100 Gramm mit Oliven, Käse, Salami und Brezel 2,89 Euro, die Folienkartoffel mit Kräuterdip gibt es für 3,50 Euro, den Lothringer Speckkuchen für drei Euro.

Der Weinsommer, der gestern von Bürgermeister Friedrich Conzen und der rheinhessischen Weinprinzessin Marlene Schuck eröffnet wurde, ist heute und morgen von 14 Uhr bis Mitternacht und am Sonntag von 12 bis 22 Uhr geöffnet. Wer in diesem Jahr 30 Jahre alt wird, wird zu einer Flasche Winzersekt eingeladen. Anke Kronemeyer

(RP)
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