Wayne Joachim Lehmann Die Liebe zum größten Flugzeug der Welt

Düsseldorf · Es sei doch so: Vom Piloten höre man als Fluggast lediglich die Begrüßung und dann während des gesamten Fluges nichts mehr, sagt Wayne Joachim Lehmann (51), Flugkapitän bei der Lufthansa. Melde sich der Pilot dann doch noch einmal, so sei das meistens ein eher schlechtes Zeichen. Lehmann lacht. Häufig seien es Verspätungen, die der Pilot anzukündigen habe, selten Schlimmeres.

 Pilot Wayne Joachim Lehmann zeigt in einer Ausstellung im "Cheesecake & Gallery" seine Fotos.

Pilot Wayne Joachim Lehmann zeigt in einer Ausstellung im "Cheesecake & Gallery" seine Fotos.

Foto: Andreas Bretz

Es sei doch so: Vom Piloten höre man als Fluggast lediglich die Begrüßung und dann während des gesamten Fluges nichts mehr, sagt Wayne Joachim Lehmann (51), Flugkapitän bei der Lufthansa. Melde sich der Pilot dann doch noch einmal, so sei das meistens ein eher schlechtes Zeichen. Lehmann lacht. Häufig seien es Verspätungen, die der Pilot anzukündigen habe, selten Schlimmeres.

Der Flugkapitän bedauert sehr, dass die Passagiere während eines Fluges so wenig von seiner Tätigkeit mitbekämen, so wenig von seiner Begeisterung für das Fliegen. Und da Lehmann nicht nur den A380, das größte Passagierflugzeug der Welt, steuert, sondern auch leidenschaftlicher Fotograf ist, lieferte er nun mit einer Fotoausstellung einen Einblick in das Leben hoch über den Wolken. Mit Bildern, aber auch mit kleinen Filmsequenzen zeigte er dem Publikum bei der Eröffnung im Galerie-Café "Cheesecake & Gallery" im Zooviertel, dass selbst ein Flugzeug dieser Größe eine filigrane Ästhetik besitzt. Etwa die farbigen Hydraulikleitungen des gigantischen Fahrwerks. Oder die Symmetrie der mächtigen Heckflossen vor der kühlen Nüchternheit einer Hangarwand.

Es sind aber auch atemberaubende Blicke aus dem Cockpitfenster, die Lehmann während seiner weltumspannenden Flüge sammelt. Die Küstenlinie des Ägäischen Meeres nach einem Langstreckenflug auf dem Weg zurück nach Europa. Aber auch die architektonische Nüchternheit einer Rollbahn auf einem Flughafen in Asien. 1989 hat er seine Ausbildung zum Verkehrspiloten abgeschlossen und geht seither seinem Kindheitstraum nach. "Schon damals habe ich die startenden Flugzeuge in Tempelhof beobachtet", sagt der in Berlin Aufgewachsene. Durch die Unterstützung seiner Mutter konnte er schließlich die Ausbildung finanzieren. Über zehn Jahre bildete er selbst Piloten aus und ist vor rund einem Jahr auf den A380 umgestiegen. "Ein Flugzeug, das sich trotz dieser gigantischen Ausmaße fliegen lässt wie ein Sportflugzeug", schwärmt Lehmann, "spritzig und extrem wendig." Die Begeisterung für dieses Flugzeug möchte Lehmann mit den Betrachtern seiner Fotos teilen. Zur Fotografie sei er übrigens schon während der Schulzeit gekommen, erzählt der Pilot, und eigentlich sei es die Street-Photography, die nicht inszenierte Fotografie, die ihn reize. Sein Fliegerherz aber ließ ihn das Fotoprojekt um den A380 entwickeln, und so entstand die Serie um die Schönheit eines Flugzeugs und der Fliegerei. Das Galerie-Café "Cheesecake & Gallery", Weseler Straße 65, zeigt Lehmanns Fotos noch einen Monat an einer dafür reservierten Wand. Und so können sich die Besucher des Cafés bei hausgemachtem amerikanischen Käsekuchen anstecken lassen von Lehmanns Lebenstraum.

(RP)
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