Hermes House Band Die Partykönige

Düsseldorf · Der Begriff "Längste Theke der Welt" ist für sie neu", Düsseldorf dagegen durchaus bekannt. "Wir kennen die Altstadt, waren beim Karneval und sind auch schon auf der Kirmes aufgetreten", sagt Sally Flissinger. Doch eigentlich, so fügt Bandkollege Jop Wijlacker hinzu, "mag ich Düsseldorf wegen seiner Kultur, den Museen, der Kunst".

 In der ZDF-Sendung "Volle Kanne" präsentierten Sally Flissinger und Jop Wijlacker gestern ihren neuen Song "Back to Brasil".

In der ZDF-Sendung "Volle Kanne" präsentierten Sally Flissinger und Jop Wijlacker gestern ihren neuen Song "Back to Brasil".

Foto: Anne Orthen

Der Begriff "Längste Theke der Welt" ist für sie neu", Düsseldorf dagegen durchaus bekannt. "Wir kennen die Altstadt, waren beim Karneval und sind auch schon auf der Kirmes aufgetreten", sagt Sally Flissinger. Doch eigentlich, so fügt Bandkollege Jop Wijlacker hinzu, "mag ich Düsseldorf wegen seiner Kultur, den Museen, der Kunst".

Solche Worte von dem Mitglied einer der größten Partycombos unserer Zeit? Die beiden Musiker der niederländischen Gruppe Hermes House Band waren gestern zu Gast bei Ingo Nommsen in der Vormittagssendung "Volle Kanne". Und im ZDF-Studio in Golzheim merkte man während und nach der Sendung: Das sind keine tumb grölenden Ballermann-Barden. Eher schon Intellektuelle, die in ihrem Talent, Menschenmassen zum Mitsingen neu interpretierter Gassenhauer von "I will survive" bis "Que sera, sera" zu animieren, eine musikalische Marktlücke entdeckt und erfolgreich besetzt haben.

Seit mehr als 30 Jahren gibt es die Band schon, deren Name sich aus der Rotterdamer Studentenverbindung Sociëteit Hermes heraus gebildet hat. Dieser Ursprung bedingte auch den stetigen Wechsel der Bandmitglieder: "Wer seinen Abschluss gemacht hatte, war meist raus aus der Band", klärt Wijlacker auf.

Der 46-Jährige ist dagegen (fast) ein Mann der ersten Stunde (seit 1991), daher nennt er die House-Band auch gerne "mein Lebenswerk". Er hat die vielen Höhen und die wenigen Tiefen (die es auch gab) der Formation mitgemacht. "Wir haben einmal bei einem Betriebsfest in der Schweiz vor drei Leuten gespielt, und zwei davon haben sich auch noch gelangweilt umgedreht", erzählt Sally Flissinger, die seit 15 Jahren dabei ist, nachdem sie anfangs nur sporadisch für Stammsängerin Judith Ansems (die sich nach dem dritten Kind zurückzog) einsprang. Lieber erinnern sich beide aber natürlich an die Höhepunkte ihrer Karriere: "Am Brandenburger Tor haben wir vor einer Million Menschen gespielt, als Dortmund 2012 Meister wurde, waren bei der Feier 130.000 - Gänsehaut pur", blickt Wijlacker zurück. Sein absoluter Favorit: die Färöer-Inseln. "Da waren wir letzte Woche. Mehr Schafe als Menschen, aber die wenigen sind voll abgegangen."

"In Holland spielen wir eigentlich nur selten", sagt Flissinger, das Publikum in Deutschland könne Wijlacker dagegen nach Himmelsrichtungen analysieren: "Nord und Ost sind gut, der Westen ist sogar noch besser, der Süden eher schwierig." "Abgesehen natürlich vom Oktoberfest", wendet Flissinger ein.

Ans Aufhören denkt die Hermes House Band noch lange nicht, "warum auch, schau' dir doch nur die Stones an", sagt Wijlacker, der bereits mit elf Jahren im Sommercamp Opern gesungen habe, "da wusste ich, was ich werden wollte. Warum sollte ich das jetzt schon aufgeben", fragt der 46-Jährige. Marc Ingel

(RP)
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