Gastspiel An Der Oper Die Schöne tanzt mit dem Biest

Düsseldorf · Bei diesen Krallen ist natürlich Vorsicht angesagt. Die hübsche Frau im goldenen Kleid bittet zum Tanz. "Ich kann nicht tanzen", fleht das Fellknäuel mit dem violetten Umhang. Doch dann ist es zu spät: die Schöne streckt ihre Hand aus und ganz allmählich umschlingt sie die Krallen am Ende der Tatze, die eines Bären würdig ist. Die Schöne hat sich in das Biest verliebt und das Biest in die Schöne. Zu fabelhaft leichten Klängen erfreuen sich die Beiden ihrer Liebe: mit einem erhabenen Tanz.

Der entscheidende Tanz, in dem die Liebe zwischen der Schönen (Kitti Jenes) und dem Biest (Sándor Barkóczi) entflammt.

Der entscheidende Tanz, in dem die Liebe zwischen der Schönen (Kitti Jenes) und dem Biest (Sándor Barkóczi) entflammt.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Dieser Moment wird ab dem 1. Juli gleich acht Mal in der Woche an der Deutschen Oper am Rhein zu erleben sein. Das Sommergastspiel ist nämlich das Musical zu dem Disney-Film: "Die Schöne und das Biest". Das Budapester Operetten- und Orchestertheater führt bis zum 12. Juli jeden Tag das Musical im Düsseldorfer Opernhaus auf. Nur am Montag haben die rund 36 Darsteller frei. Das Musical gastierte bereits an der Semperoper in Dresden, in Frankfurt, Hamburg, Berlin oder München und ist nun erstmals in Düsseldorf zu sehen.

Bei einer Pressekonferenz gestern auf der Empore der Oper gaben die Darsteller Sándor Barkóczi (Biest) und Kitti Jenes (die Schöne) Einblick in die berühmte Tanzszene. Zum Gesang von Lilla Polyák spielten sie in den Originalkostümen das, was auch auf der Bühne zu sehen sein wird. Obwohl alle Darsteller Ungarn sind, ist das Musical in deutscher Sprache. Den notwendigen Text haben sie bereits für vorherige Aufführungen in Deutschland verinnerlicht.

Weil die hohe Dichte an Aufführungen in Düsseldorf auch eine hohe Belastung für Sänger und Tänzer bedeutet, ist jede Rolle doppelt besetzt. Für die Schöne und das Biest steht gar noch ein weiterer Ersatz parat. Vier Trucks werden das enorm aufwendige Bühnenbild in die Landeshauptstadt befördern. Der Aufbau der Drehbühne, wo Stadt und Schloss sich abwechseln, wird zwei Tage in Anspruch nehmen. "Das ist ein Stück, das wir nicht in jedem Haus spielen können", erläutert Kathrin Meyer-Oschatz, die das Musical betreut. Die Höhe beispielsweise der Schlosstürme bedürfe einer besonders großen Menge an Platz.

Auch die Kostüme sind sehr aufwendig: Immerhin müssen in dem Stück Teetassen, Konzertständer und Uhren zum Leben erweckt werden. Das begleitende Orchester ist mit 21 Personen besetzt. "Das ist für Musicals schon sehr viel", sagt Meyer-Oschatz. "Normalerweise sitzen dort nur noch so sechs Musiker." Karten für die Aufführungen gibt es bereits im Vorverkauf der Oper und im Internet ab 43 Euro (Normalpreis) aufwärts.

Die Geschichte der "Schönen und das Biest" orientiert sich an einem französischen Volksmärchen. Der Filmkonzern "Disney" hat daraus ein Musical entwickelt, das auf dem gleichnamigen Film aus den 90er Jahren basiert. Henning Rasche

(RP)
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