Freunde und Lebensbegleiter Diese Düsseldorfer Prominenten sind auf den Hund gekommen

Düsseldorf · Sie laufen mit beim Joggen am Rhein, wärmen auf dem Sofa die Füße, sind Bewacher – vor allem aber echte Freunde und treue Lebensbegleiter: 19 000 Hunde sind in Düsseldorf gemeldet. Und auch viele Promis in der Landeshauptstadt setzen auf die Gesellschaft ihres ganz speziellen Vierbeiners.

 Riesenrad-Chefin Ariane Bruch mit ihrer Mischlingshündin Fee: "Ich nenne sie Lemgoer Beguine."

Riesenrad-Chefin Ariane Bruch mit ihrer Mischlingshündin Fee: "Ich nenne sie Lemgoer Beguine."

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Sie laufen mit beim Joggen am Rhein, wärmen auf dem Sofa die Füße, sind Bewacher — vor allem aber echte Freunde und treue Lebensbegleiter: 19 000 Hunde sind in Düsseldorf gemeldet. Und auch viele Promis in der Landeshauptstadt setzen auf die Gesellschaft ihres ganz speziellen Vierbeiners.

Bürgermeisterin Gudrun Hock hat mit Nino einen echten Kerl an ihrer Seite: Der zehnjährige Mischling aus Dogge und Cane Corso ist mit seinen fast 60 Kilogramm eine imposante Erscheinung. Aber wenn niemand seinem Frauchen zu nahe kommt, ist er ein äußerst sanftmütiges Wesen. "Er versteht es, die Leute für sich einzunehmen. Ein echter Frauenhund", sagt Hock. Sie gesteht aber auch: "Bei mir ist eindeutig er der Chef, ich bin nur sein Kumpel."

Denn der akzeptierte Herr ist Hocks Lebensgefährte Felix Winter. Der lebt die meiste Zeit auf dem Land in der Normandie — und so ist das Paar auch zu Nino gekommen. Ein Freund aus Paris hatte Winter gebeten, den sechsmonatigen Welpen zu erziehen. Das tat er — Nino wollte er aber nicht mehr hergeben. Seitdem sind die beiden Männer in Hocks Leben unzertrennlich. Das geht so weit, dass sie abends um Punkt 19.30 Uhr in die Kneipe gehen — worauf vor allem Nino besteht. Ebenso auf traditionelle Rollenverteilung: Die Dame des Hauses ist dabei nicht erwünscht. Den Chauvi macht der Rüde mit reichlich Charme wett. Und er hört selbstverständlich aufs Wort, das sogar auf Deutsch und Französisch.

Füchschen-Chef Peter König hat sich für eine Hündin entschieden — und zwar eine sehr elegante: Hilde ist ein Königspudel. Dreieinhalb Jahre alt und stets top frisiert, trägt das Fell an Kopf, Schwanzspitze und Schenkeln lang, dazwischen akkurat gestutzt. "Alle drei Wochen gehen wir zum Hundefriseur", sagt König. Vier Stunden dauere jede Sitzung. Dafür ist Hilde zu Hause pflegeleicht: Morgens braucht sie nur fünf Minuten fürs Styling, sie haart nicht und hat ein wunderbar weiches Fell. "Wenn nach dem Spaziergang die Pfoten dreckig sind, hält sie mir die zu Hause hin, damit ich sie abwische", sagt ihr Herrchen durchaus stolz.

Es war nicht die Namensverwandtschaft, weshalb sich König für einen Königspudel entschied: "Sie ist folgsam und wahnsinnig schlau." Das bestätige auch der Hundetrainer. So kennt Hilde den Tagesablauf ihres Herrchens genau, weiß auch, wann Wochenende ist. Madame kann aber auch sehr empfindlich sein "und tierisch beleidigt". Und wenn Besuch da ist, es ihrer Ansicht nach zu spät wird, dann ruft sie ihr Herrchen schon mal ins Bett — ihr Hundekorb steht direkt daneben.

Frauensolidarität verbindet Ariane Bruch und ihre vierjährige Hündin Fee. "Sie ist für mich die einzige weibliche Unterstützung", sagt die Frau des Schaustellers Oscar Bruch jr. und Mutter von drei Söhnen. Fee ist ein extrem hübsch geratener Mischling. Die Mutter war ein Mix aus Jack Russel und Yorkshire Terrier, der Vater ist bekannt, unbekannt ist jedoch seine Mischung. "Ich nenne sie deshalb Lemgoer Beguine", sagt Bruch.

Schließlich hat sie Fee von einer Freundin bekommen, die in Lemgo in der Beguinenstraße wohnt. Wenn sich auf der Kirmes oder — wie jetzt auf dem Burgplatz — das Riesenrad dreht, ist Fee immer an der Seite ihres Frauchens dabei. Ohne Leine. Die ist gar nicht nötig. "Denn Fee ist wohlerzogen, vor allem, wenn das Ordnungsamt kommt." Artistische Züge hat sie auch, obwohl selbst relativ klein, kann Fee auf hohe Tische oder Stühle springen. Neben ihrem Frauchen ist sie besonders mit Emil (3), dem jüngsten Spross der Familie, ganz dick. "Als ich mit ihm schwanger, lag Fee immer auf meinem Bauch", sagt Bruch.

Ein echter Spanier ist der Hund von SPD-Chef Andreas Rimkus, der seit einigen Wochen auch Mitglied des Bundestags ist. Paul ist zwei Jahre alt, stammt aus einem Tierheim, lebte zuvor an einem Strand an der Costa del Sol und war vor der Tötung gerettet worden. Auch er ist ein Mischling unbekannter Rassen.

"Wir wissen nur sicher, dass ein Wolfshund mit drin ist", sagt Rimkus. Das sei daran zu erkennen, dass Paul an jeder Pfote sechs Zehen habe. Anders als Peter Königs Hilde "haart Paul fürchterlich". Dafür hört er auch sehr gut aufs Herrchen (und die anderen Familienmitglieder), kann herzzerreißend schauen und "bitte, bitte" mit der Pfote machen. "Wir nennen ihn den sanften Riesen", sagt Rimkus. Denn Paul bringt es auf etwa 50 Zentimeter Schulterhöhe. "Er weiß, dass er am Ende der Rangordnung steht." Akzeptierter Boss sei jedoch eindeutig die Hausherrin. Beim Hund wie beim Herrchen.

Es ist schon eine tierische Familie, die inzwischen mit den Inhabern des Hotels und Restaurants "Ashley's Garden" in Golzheim lebt: Junior-Chefin Laura Krewerth und ihr Vater Bernd haben gleich zwei Hunde und mehrere Katzen. Da ist zum einen Polly, die gemütliche Rhodesian-Ridgeback-Dame, zehn Jahre alt, gebürtige Düsseldorferin mit Migrationshintergrund: Der Vater ist ein echter Afrikaner. Manchmal fläzt Perser-Kater Louis auf ihr herum. Man versteht sich. "Sie ist die First Lady", sagt Laura Krewerth. Lange war Polly auch die erklärte Chefin im Tierreich der Krewerths. Diese Rolle hat inzwischen "Don Peppino" übernommen. Er ist ein Podenco-Rüde, zwei Jahre alt, stammt aus Teneriffa. "Wir haben ihn aus einer Tötungsstation geholt", sagt Krewerth. Längst ist auch Peppino ein echter Golzheimer. "Ein Katzenkopf in einem Hundekörper, der kann einen schon ganz schön auf die Palme bringen", beschreibt es die 25-Jährige. Zum Beispiel, wenn er mal wieder beim Spaziergang auf der anderen Rheinseite seinem Jagdtrieb folgt und ausbüxt. "Wir gehen immer zusammen los und er kommt alleine zurück." Aber immerhin: Er kommt zurück. Dafür darf er auch im Bett von Bernd Krewerth schlafen — schließlich ist er Spanier ohne Unterfell und friert leicht. Denisa Richters

(RP)
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