DSDS-Finale 2016 in Düsseldorf Was macht das Live-Publikum eigentlich in der Werbepause?
Düsseldorf · Millionen Menschen verfolgten vor den TV-Bildschirmen, wie Prince Damien zum DSDS-Sieger 2016 gekürt wurde. Aber wie erlebten eigentlich die 13.000 Zuschauer im ISS Dome Düsseldorf das Spektakel? Ein Perspektivwechsel.
Für Laura Alberts und ihre Freundin Celina Kilian aus Detmold war es der lang ersehnte Höhepunkt der Staffel von "Deutschland sucht den Superstar". Sie waren zwei von 13.000 Zuschauern, die Tickets für die live ausgestrahlte Castingshow im ISS Dome Düsseldorf am Samstagabend ergattern konnten.
"Wir haben so häufig bei der Tickethotline angerufen, bis es endlich geklappt hat", sagen die 18-Jährigen. Ihr Favorit für den Abend: Prince Damien. Bis sie ihr Idol sehen, müssen beide aber noch auf den Einlass warten. Die Schlangen, die sich rund zwei Stunden vor dem Start der Show gebildet haben, sind mehrere hundert Meter lang und reichen fast um den kompletten Dome. Wer Glück hat, erreicht eine schattige Stelle, alle anderen stehen in der prallen Sonne. Auch die beiden Detmolderinnen sorgen sich, ob sie es pünktlich in den Innenraum schaffen, denn dort haben sie Plätze in der Nähe der Bühne.
Im Dome fallen gleich die umfangreichen Licht- und Bühnenaufbauten auf. Drei Beleuchter klettern über eine Hängeleiter freischwebend über dem Publikum rund 20 Meter hoch zu den Scheinwerfern. Dann folgt der Auftritt von Warm-Upper René Travnicek, der das bis dahin recht stille Publikum mit einer Rap- und Stepp-Einlage auf Betriebstemperatur bringt. Auch das Applaudieren und Jubeln wird mehrfach geübt — für die Ausstrahlung der Wiederholung, wie es heißt. Ein letztes Mal jagt die Spidercam durch den Saal und macht Testaufnahmen, dann geht es los.
Die Jury betritt mit Licht und Feuer den Saal
Die Jury betritt begleitet von Feuerwerk und Lichtshow den Saal, die Kandidaten singen ihre ersten Songs. Während der kurzen Einspieler sind mehrere dutzend Helfer damit beschäftigt, ein neues Bühnenbild aufzubauen. Dieter Bohlen plauscht derweil mit den Zuschauern, die hinter ihm sitzen. Nach einem Auftritt scheint es, als befände man sich in der Werbung. Die Zuschauer verlassen in Scharen den Saal, dabei läuft die Sendung live weiter. Ein Missverständnis, das hinter den Kulissen für Hektik sorgt. Während der richtigen Werbepause gibt es dann skurrile Auftritte von Zuschauern, die auf der großen Bühne "singen" und "rappen" dürfen. Quittiert wird das Ganze mit gellenden Pfiffen.
Für den stimmungsvollen Höhepunkt der Sendung sorgen dann aber nicht die beiden Auftritte der Finalkandidaten mit ihrem Song "Glücksmoment". Denn ausgerechnet der Auftritt von Menderes reißt die Menschen von den Sitzen und lässt zum ersten und einzigen Mal wirkliche Konzertatmosphäre aufkommen. Der lautstark artikulierte Wunsch nach einer Zugabe wird von Moderator Oliver Geißen allerdings nicht gewährt. Kurz vor der Verkündung des Siegers — die Zuschauer sind inzwischen fast fünf Stunden auf dem Gelände — gibt es eine letzte Werbeunterbrechung.
Eine Handvoll Visagisten und Hairstylisten pudern und sprühen die Jury noch einmal zurecht, bevor Geißen das Ergebnis verkündet. Wie erwartet ist es Prince Damien, der gegen die Niederländerin Laura van den Elzen gewinnt.