Iwona Malewicz Ein Leben für Kasimir Malewitsch

Düsseldorf · Sie trägt einen berühmten Namen: Iwona Malewicz. Sie ist die Großnichte des 1935 verstorbenen Malers Kasimir Malewitsch, der zur russischen Avantgarde gehörte und berühmt wurde durch sein abstraktes Gemälde "Das schwarze Quadrat". Iwona Malewicz hat es sich zur Aufgabe gemacht, dass Name und Werk ihres Großonkels niemals in Vergessenheit geraten. "Das ist mein Lebensziel, jeder soll ihn kennen und wissen, wofür er mit seiner Kunst stand", erklärt die Wahl-Düsseldorferin. Sie hat sich übrigens für die polnische Schreibweise ihres Namens entschieden, weil die Familie ursprünglich aus Polen stammt. Dass Kasimir Malewitsch in Russland geboren wurde, sei eigentlich ein Zufall gewesen, sagt sie. Sein Vater arbeitete nämlich in unterschiedlichen Zuckerfabriken und war 1878 ins damals zu Russland gehörende Kiew versetzt worden, wo der Künstler dann geboren wurde - also ein russischer Maler mit polnischen Wurzeln. Seine Großnichte, in Warschau geboren, begann bereits sehr früh, sich für Malewitsch zu interessieren. "Mein Vater hat mir schon als Kind erzählt, dass wir einen berühmten Künstler in der Familie haben", erinnert sie sich. Später, als sie das Gymnasium besuchte, wuchs das Interesse. Im Jahr 1976 bekam die Familie dann Besuch vom prominenten Kunsthistoriker Andrei Nakov, der sich mit der russischen Avantgarde beschäftigte. "Diese Begegnung habe ich bis heute nicht vergessen", erzählt Malewicz. Von dem Tag an habe sie begonnen, sich intensiv mit ihrem Großonkel auseinanderzusetzen und alle Bücher über ihn gelesen, die es in Polen gegeben habe.

 Iwona Malewicz lebt leidenschaftlich gerne in Düsseldorf und macht sich stark für das Erbe ihres berühmten Großonkels.

Iwona Malewicz lebt leidenschaftlich gerne in Düsseldorf und macht sich stark für das Erbe ihres berühmten Großonkels.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Sie trägt einen berühmten Namen: Iwona Malewicz. Sie ist die Großnichte des 1935 verstorbenen Malers Kasimir Malewitsch, der zur russischen Avantgarde gehörte und berühmt wurde durch sein abstraktes Gemälde "Das schwarze Quadrat". Iwona Malewicz hat es sich zur Aufgabe gemacht, dass Name und Werk ihres Großonkels niemals in Vergessenheit geraten. "Das ist mein Lebensziel, jeder soll ihn kennen und wissen, wofür er mit seiner Kunst stand", erklärt die Wahl-Düsseldorferin. Sie hat sich übrigens für die polnische Schreibweise ihres Namens entschieden, weil die Familie ursprünglich aus Polen stammt. Dass Kasimir Malewitsch in Russland geboren wurde, sei eigentlich ein Zufall gewesen, sagt sie. Sein Vater arbeitete nämlich in unterschiedlichen Zuckerfabriken und war 1878 ins damals zu Russland gehörende Kiew versetzt worden, wo der Künstler dann geboren wurde - also ein russischer Maler mit polnischen Wurzeln. Seine Großnichte, in Warschau geboren, begann bereits sehr früh, sich für Malewitsch zu interessieren. "Mein Vater hat mir schon als Kind erzählt, dass wir einen berühmten Künstler in der Familie haben", erinnert sie sich. Später, als sie das Gymnasium besuchte, wuchs das Interesse. Im Jahr 1976 bekam die Familie dann Besuch vom prominenten Kunsthistoriker Andrei Nakov, der sich mit der russischen Avantgarde beschäftigte. "Diese Begegnung habe ich bis heute nicht vergessen", erzählt Malewicz. Von dem Tag an habe sie begonnen, sich intensiv mit ihrem Großonkel auseinanderzusetzen und alle Bücher über ihn gelesen, die es in Polen gegeben habe.

Schon damals kannte sie übrigens Düsseldorf, hatte mehrmals eine ihrer Tanten besucht, die hier lebte. "Die Stadt hat mich sehr beeindruckt und fasziniert, sie war so sauber und so grün", erinnert sie sich. Außerdem habe sie sich gar nicht sattsehen können an den Schaufenstern der Modegeschäfte, denn in Warschau seien die Warenhäuser Ende der 1970er Jahre meistens leer gewesen. "Eine so große Auswahl hatte ich noch nie gesehen, denn es gab zu der Zeit kaum etwas in Polen." Der Liebe wegen zog sie dann 1979 endgültig nach Düsseldorf, heiratete, lernte die deutsche Sprache, machte eine Ausbildung zur Industriekauffrau, bekam zwei Kinder und hatte erst vor rund 15 Jahren endlich wieder genügend Zeit, sich dem berühmten Großonkel zu widmen.

Seitdem organisiert sie Ausstellungen und hält Vorträge über Kasimir Malewitsch. Zudem kreiert sie Mode und Accessoires, immer mit Bezug auf die Werke des berühmten Familienmitglieds. Und sie schreibt ein Buch. "Ich möchte Geschichten erzählen, die bisher nur die Familie kennt, und zeigen, was für ein Mensch mein Großonkel war." Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit einem ambitionierten architektonischen Projekt, das sich ebenfalls auf seine Kunst bezieht, so die 60-Jährige. Ein großes Ziel, das sie noch in diesem Jahr erreichen möchte, ist die Gründung einer Stiftung, und zwar gemeinsam mit den vielen, weltweit verstreut lebenden Familienmitgliedern. Diese soll den Namen ihres Großonkels vor Missbrauch schützen und auch junge Künstler fördern.

Beate Werthschulte

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort