Achenbach-Buch Eine Frau und die emotionale Distanz

Düsseldorf · Es sei aufregend, die Stapel mit dem eigenen Buch vor sich zu sehen, sagte Dorothee Achenbach. Der Ort der Präsentation von "Meine Wäsche kennt jetzt jeder", das Museum KIT ("Kunst im Tunnel"), war feinsinnig gewählt: "Ich wünsche mir das Licht am Ende des Tunnels", erklärte die Ehefrau des wegen Betrugs verurteilten Kunstberaters Helge Achenbach.

 Dorothee Achenbach bei der Vorstellung ihres Buchs

Dorothee Achenbach bei der Vorstellung ihres Buchs

Foto: Andreas Bretz

Es sei aufregend, die Stapel mit dem eigenen Buch vor sich zu sehen, sagte Dorothee Achenbach. Der Ort der Präsentation von "Meine Wäsche kennt jetzt jeder", das Museum KIT ("Kunst im Tunnel"), war feinsinnig gewählt: "Ich wünsche mir das Licht am Ende des Tunnels", erklärte die Ehefrau des wegen Betrugs verurteilten Kunstberaters Helge Achenbach.

"Ihr Schicksal hat vieles von dem, was eine griechische Tragödie ausmacht", befand Jürgen Kron, Geschäftsführer des Droste-Verlags, und hob die "hohe Fallhöhe vom Jetset-Leben in den Sinkflug und aufs Arbeitsamt" hervor.

Ein trauriges Buch sei es aber nicht, "im Gegenteil, es ist humorvoll und optimistisch, auch wenn einem das Lachen oft im Hals stecken bleibt." Freimütig erzählte Achenbach von ihrer schlimmsten Zeit: "Es war dieses Ausgeliefertsein. Als hätte jemand die Büchse der Pandora geöffnet. Mir wurde der Boden unter den Füßen weggerissen." Spürte sie Wut auf den Mann, der ihr das alles einbrockte? "Ja, auch das. Und Enttäuschung. Er war ja der Auslöser für unsere Misere.

Heute haben wir ein freundschaftliches Verhältnis. Man lässt keinen Menschen im Stich, dem es schlecht geht." Warum heißt er im Buch nicht Helge Achenbach, sondern Bernhard Krämer? "Ich wollte seinen Namen nicht ständig schreiben, ich brauchte diese fiktionale und emotionale Distanz."

(go)
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