Kochshow Entspannt im Uerige, unter Strom beim Sushi-Rollen

Düsseldorf · Der Spruch ist so alt, dass ihn wahrscheinlich kein Köbes jemals mehr benutzt. Außer das Fernsehen ist da, und der Mann, der am Uerige-Tisch ein Wasser bestellt, ist ein prominenter Koch. "Soll ich Seife und Handtuch mitbringen?", fragt also der Köbes, und Christian Lohse lacht furchtbar überrascht und ordert gleich noch ein Deo.

 Lieferten sich ein Kochduell: Neu-Düsseldorfer Tim Mälzer (Hausmanns) schickte Christian Lohse (r.) ins Uerige und ins Nagaya.

Lieferten sich ein Kochduell: Neu-Düsseldorfer Tim Mälzer (Hausmanns) schickte Christian Lohse (r.) ins Uerige und ins Nagaya.

Foto: vox/Nady El Tounsy

Der Spruch ist so alt, dass ihn wahrscheinlich kein Köbes jemals mehr benutzt. Außer das Fernsehen ist da, und der Mann, der am Uerige-Tisch ein Wasser bestellt, ist ein prominenter Koch. "Soll ich Seife und Handtuch mitbringen?", fragt also der Köbes, und Christian Lohse lacht furchtbar überrascht und ordert gleich noch ein Deo.

So begann der Düsseldorf-Besuch des Zwei-Sterne-Kochs, der einst Privatkoch beim Sultan von Brunei war. In Düsseldorf dagegen war er lange nicht mehr, er mag den Rhein und weiß, dass die Stadt für "das Exquisite, das Feine" steht. Und das mag er natürlich auch.

Nun geht es aber bei "Kitchen impossible" nicht darum, was einer mag. Tim Mälzer, gelernter Koch mit hoher TV-Präsenz, lädt sich in diese VOX-Show Profis ein, schickt sie irgendwohin und lässt ihnen ein Gericht servieren, das sie nicht nur analysieren, sondern auch noch exakt nachkochen müssen. Nein, Lohse kam nicht im Uerige an seine Grenzen. Da hat er noch die bodenständige Brauhausküche genossen, bis ihm Mälzer seine Aufgabe kredenzte: eine Box mit Auberginen-Maki, Ramen-Suppe, Kabeljau in Miso-Marinade, Wagyu-Beef und einiges mehr aus der Michelin-Stern-gekrönten Küche des Nagaya. Da fällt es Lohse wieder ein: Düsseldorf und Japan, da war doch was. Und das mag er auch. Zumindest essen. Ansonsten ist das Sushimachen für ihn eher "Bastelküche", die andere sieben Jahre lernen. Und er kriegt nur 'nen kleinen Crashkurs. Für den Zuschauer ist es mehr als das - tiefe Einblicke in die Herangehensweise von Profiköchen.

Am Ende zieht Nagaya-Küchenchef und Namensgeber Yoshizumi Nagaya zwar seinen Hut vor Lohses Leistung. Nur Nagayas Gäste machen deutlich, dass sie das Original bevorzugen. Und geben Lohse für die Kopie nur 3,4 Punkte, der im Gesamtwettkampf gegen Mälzer verliert. Aber ins Nagaya sicher noch mal wiederkommt: "Toller Laden."

(sg)
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