Kirmes-Gästeschiessen Erst beim Finale in Rio, dann König in Düsseldorf

Düsseldorf · Schöne Tage für den Düsseldorfer Klaus-Peter Müller: Der Aufsichtsratschef der Commerzbank hat gerade das Finale der WM im Maracana-Stadion von Rio miterlebt - und kaum aus dem Flieger, ist er schon Gästekönig der St. Sebastianer auf der Großen Kirmes.

Das war das Gästeschießen
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Schöne Tage für den Düsseldorfer Klaus-Peter Müller: Der Aufsichtsratschef der Commerzbank hat gerade das Finale der WM im Maracana-Stadion von Rio miterlebt - und kaum aus dem Flieger, ist er schon Gästekönig der St. Sebastianer auf der Großen Kirmes.

"Das war ich noch nie", sagte der Banker erfreut, als er die Platte zielsicher geputzt hatte - kein Glückstreffer übrigens, denn Müller ist Oberleutnant der Reserve. Dass der enge Freund von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach (noch ein Düsseldorfer) mindestens ebenso begeistert vom WM-Finale erzählte, versteht sich von selbst. "Wir waren nicht alkohol-, sondern freudetrunken, ein tolles Erlebnis. Davon können wir noch unseren Enkeln erzählen, ich mache das gleich nächste Woche."

Zufrieden dürfte auch Thomas Geisel sein. Er wurde gestern von Schützenchef Lothar Inden über die Lautsprecheranlage formvollendet als "gewählter Oberbürgermeister" begrüßt. Das hatte Inden bei einigen Terminen auf der Kirmes bislang nicht getan, weil Geisel ja noch nicht offiziell im Amt ist und statt des abgetauchten Noch-OB Dirk Elbers (übrigens das Top-Tuschel-Thema) andere, bereits vom Stadtrat gewählte Bürgermeister in offizieller Mission vor Ort waren. Über dieses Vorgehen des Schützenchefs war der neue OB nicht so amüsiert. Die Scharte ist nun ausgewetzt, auch wenn Inden ersatzhalber ein wenig auf der bösen Presse rumhackte. Geisel selbst wird bald als Mitglied der Schützengesellschaft Reserve marschieren. Was Frau und Töchter daheim über die charakteristische große Fliege sagen, die zur Uniform gehört, kann er sich ausmalen. "Die werden schon ein paar Witze machen, aber das legt sich." Die traditionelle Gästefahrt auf dem Riesenrad machte Geisel nicht mehr mit: "Termine."

Schneller als der Gäste- wurde der Pressekönig ausgeschossen. Hier landete Eckhard Lander von der Rheinbahn den entscheidenden Treffer. FDP-Ratsherr Thomas Nicolin freute sich über seinen Erfolg am Gästevogel: "Ich habe den linken Flügel weggeschossen." In Zeiten der Ampel-Verhandlungen ein hehres Ziel für einen Liberalen.

CDU-Bürgermeister Friedrich G. Conzen hat mit dem Gästeschützenkönig Müller eine besondere Verbindung: "Wir haben zusammen eine Ausbildung bei der Simon-Bank gemacht - das war 1964", sagt Conzen. Auch der frisch zum Bürgermeister gekürte Günter Karen-Jungen mischte sich unter die Gästeschar, nahm auch einige verspätete Gratulationen und manchen spitzen Spruch zum neuen Amt entgegen. Etwas wehmütig zeigte sich Stadtmuseums-Chefin Susanne Anna, weil wegen der Sturmschäden im Rosengarten hinter dem Museum das traditionelle Sommerfest abgesagt werden musste. "Dafür feiern wir nächstes Jahr doppelt so heftig", versprach Anna.

Gut kam das neue Konzept der Schützen für den Gästevogel-Empfang an: Statt im Zelt wurden die erfolgreichen Gast-Schützen auf der Wiese ausgezeichnet, statt Braten gab's Fingerfood. Denisa Richters/ Uwe Jens Ruhnaus

(RP)
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