Sabrina Ceccherini-Päsch Ex-Punk-Sängerin hat ein Mode-Label

Düsseldorf · Nein, ihr Alter verrät sie nicht. "Dann stecken einen die Menschen nur in irgendwelche Schubladen", sagt Sabrina Ceccherini-Päsch und fährt sich mit gespreizten Fingern durch ihr Haar. Und in Schubladen stecken möchte sie wirklich nicht. "Mich reizt nur das Außergewöhnliche, das Individuelle." So wie die Mode "First und Second Hand", die sie seit Kurzem verkauft. Mode sei immer ihr Ding gewesen, sagt sie und wuschelt sich schon wieder durch die Haare, bis sie die vielen wirren Strähnen für ein paar Minuten irgendwie bändigt.

 Sabrina Ceccherini-Päsch war einst Punk-Sängerin und Stewardess. Jetzt verkauft sie Mode an der Lorettostraße.

Sabrina Ceccherini-Päsch war einst Punk-Sängerin und Stewardess. Jetzt verkauft sie Mode an der Lorettostraße.

Foto: Andreas Bretz

Nein, ihr Alter verrät sie nicht. "Dann stecken einen die Menschen nur in irgendwelche Schubladen", sagt Sabrina Ceccherini-Päsch und fährt sich mit gespreizten Fingern durch ihr Haar. Und in Schubladen stecken möchte sie wirklich nicht. "Mich reizt nur das Außergewöhnliche, das Individuelle." So wie die Mode "First und Second Hand", die sie seit Kurzem verkauft. Mode sei immer ihr Ding gewesen, sagt sie und wuschelt sich schon wieder durch die Haare, bis sie die vielen wirren Strähnen für ein paar Minuten irgendwie bändigt.

Auf die Idee, mit Kleidung ihren Lebensunterhalt zu verdienen, ist sie aber erst vor wenigen Monaten gekommen. Denn bis jetzt hat sie in ganz anderen Sparten von Kultur und Kunst ihre Karrieren gemacht. Aufgewachsen in Jülich (wahrscheinlich in den 1970er-Jahren) landet die Jugendliche im Ratinger Hof, dem damaligen Treffpunkt vieler Düsseldorfer Künstler und Musiker. So lernt Sabrina den Musiker Peter Hein kennen, Sänger der Band "Fehlfarben".

"Wir haben uns direkt unsterblich verliebt", sagt Ceccherini, die sich heute kurz "Sabri" nennt. In den zwölf Jahren mit Peter Hein knüpft sie zahlreiche Kontakte zu Malern, Musikern, Lebenskünstlern. Irgendwann singt sie auch mal im Background mit, "obwohl ich gar nicht singen kann!" - was aber zufällig Xaõ Seffcheque hört. Der Musiker und Drehbuchautor sagt zu ihr: "Mach doch mal was Eigenes!" Zwar arbeitet sie damals - um 1999, genau weiß sie das nicht mehr - als Flugbegleiterin, der Karriere als Punk-Sängerin steht das aber nicht im Wege.

Mit "I'm a fuckin' Stewardess" wird Sabri zum Punk-One-Hit-Wonder, bekommt TV-Auftritte, gewinnt einen Preis. Als sie bei der LTU dann doch kündigt, sorgt sie mit einem Buch für Wirbel. In "Checked Out" schreibt sie auf, was sie in 20 Jahren Fliegerei erlebt hat: Geschichten von unangenehmen Passagieren ebenso wie ihre Erlebnisse in New York. Dass Sabri Päsch, wie sie nach einer Heirat heißt, jetzt im Modehandel ist, verdankt sie ihrer Spontaneität.

Für einen Bekannten soll sie im Sommer eine Kunstausstellung organisieren und landet zufällig im "Four Seasons Backstage", dem etwa 300 Quadratmeter großen Concept Store von Noch-Inhaberin Claudia Rüdinger. Die Unternehmerin ist bekannt für Mode-Events und Geschäftsbeteiligungen - und bietet Sabri Päsch ihren Laden an der Lorettostraße an. Denn immerhin hat Päsch mehrere Hundert Blusen, Kleider, Hosen und Kostüme mehrerer Designer im Angebot - im Laufe vieler Jahre auf Flohmärkten gekauft, auf Auktionen ersteigert, nach Modenschauen erworben.

Für ihre neue Karriere gründet Sabri Päsch ein Label: "Stewardress" erinnert an ihren Job als Flugbegleiterin und zeigt gleichzeitig ihr Ziel, zukünftig die Mode durch Events mit Musik und Kunst zu verknüpften. "Ich bin eine Sammlerin", sagt Sabri Päsch und wuschelt sich erneut durch die Haare. Holger Lodahl

(RP)
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