Eon-Kunstverkauf Fiftyfifty hofft auf eine Million Euro für Obdachlose

Düsseldorf · Da kommt etwas Großes auf Hubert Ostendorf zu: Eine von Eon organisierte Benefiz-Kunstausstellung mit Verkauf im November soll seinem Verein für Obdachlosenhilfe Fiftyfifty mehrere hunderttausend Euro bringen. Von dem Geld will er Appartements kaufen, in denen Wohnungslose leben können, bis sie eine eigene Unterkunft gefunden haben. Zu der Aktion haben sich mehr als 70 internationale Künstlern gefunden, die ihre Werke spenden.

 Dorothee von Posadowsky organisiert in Kooperation mit Fiftyfifty eine Verkaufsausstellung namhafter Künstler bei Eon.

Dorothee von Posadowsky organisiert in Kooperation mit Fiftyfifty eine Verkaufsausstellung namhafter Künstler bei Eon.

Foto: Andreas Endermann

Da kommt etwas Großes auf Hubert Ostendorf zu: Eine von Eon organisierte Benefiz-Kunstausstellung mit Verkauf im November soll seinem Verein für Obdachlosenhilfe Fiftyfifty mehrere hunderttausend Euro bringen. Von dem Geld will er Appartements kaufen, in denen Wohnungslose leben können, bis sie eine eigene Unterkunft gefunden haben. Zu der Aktion haben sich mehr als 70 internationale Künstlern gefunden, die ihre Werke spenden.

"Fast alle, die wir gefragt haben, wollten mitmachen", sagt Dorothee von Posadowsky, Organisatorin von Eon. Die Preise für die Bilder sollen zwischen 500 bis 50 000 Euro rangieren, je nach Renommee der Künstler. Die oberste Preiskategorie dürften die Bilder von Gerhard Richter und Fotos von Thomas Ruff bestimmen, aber auch aufstrebende Künstler wie der in Berlin lebende Maler Christian Awe und der Südafrikaner Pieter Hugo sind unter den Spendern. Dessen Fotos von Straßenszenen passen laut von Posadowsky besonders gut zum Thema. "Einige der Künstler hatten noch nie etwas von Fiftyfifty gehört, als wir sie darauf ansprachen", sagt die Kunst-Expertin. Die Ausstellung selbst folge keinem Leitfaden, die Bilder vereint allein die Tatsache, dass ihre Erschaffer sie für den Obdachlosenverein spenden. "So eine Ausstellung passt sehr gut in die Zeit", findet von Posadowsky. Eon sammelt schon seit Längerem Kunst, zum 20-jährigen Bestehen von Fiftyfifty sei die Idee zu einer Kooperation gekommen.

Für Fiftyfifty-Geschäftsführer Ostendorf ist die Aktion mehr als bloßes Spendensammeln: "Das ist das Größte, was wir je gemacht haben." Seit zwanzig Jahren schon sammelt der Verein in der eigenen Galerie an der Jägerstraße Kunstwerke, die für den Kauf neuer Wohnungen für Obdachlose versteigert werden. Einen "siebenstelligen Betrag", wie Ostendorf ihn sich erhofft, habe aber noch keine Ausstellung eingebracht. Dabei scheint es sogar zu einem gewissen Wettbewerb zwischen den Spendern zu kommen: Wim Wenders habe auch zugesagt, ein Bild zu spenden, wolle aber erst einmal sehen, wie großzügig die anderen Künstler sind.

Das Geld will Ostendorf "in Beton" investieren. Die Einnahmen der Ausstellung sollen insgesamt bis zu 20 neue Wohnungen und deren Einrichtung finanzieren. Diese sogenannten "Start-Up-Appartements" seien eine gute Möglichkeit, Obdachlose in eigene Wohnungen zu bringen. "Das funktioniert sehr gut", sagt Ostendorf. Mit dem Konzept sei es in der Vergangenheit oft sogar gelungen, als "unvermittelbar" geltende Menschen ohne eigenes Einkommen eine Wohnung zu beschaffen.

Die Ausstellung "Kunst für Obdach - 20 Jahre Fiftyfifty" beginnt mit einer Vernissage für ausgewählte Gäste am 2. November, Eröffnung ist einen Tag später. Bis zum 16. Dezember sind dann 100 Bilder von deutschen und ausländischen Künstlern zu sehen und zu kaufen, um obdachlosen Menschen in der Stadt zu helfen. Oliver Burwig

(RP)
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