Düsseldorf "95 Olé - Heimspiel": Fortuna-Musical im Schauspielhaus

Düsseldorf · In einer Szene singen die Mädchen und Jungen lautstark "Ich hab' die Schnauze voll", meinen dabei ihren Schulalltag und finden es ganz toll, ihren Frust einmal so laut raussingen zu dürfen.

Diese sechs jungen Sänger und Darsteller sind in der ersten Szene des Musicals zu sehen und überlegen, ob sie zum nächsten Spiel gehen können.

Diese sechs jungen Sänger und Darsteller sind in der ersten Szene des Musicals zu sehen und überlegen, ob sie zum nächsten Spiel gehen können.

Foto: Hoppe

In der nächsten Szene geht es um einen unechten Liebesbrief, den ein Mädchen bekommt. Dass der nicht echt ist, merkt sie erst später. Sie lernt trotzdem einen Fortuna-Spieler kennen - und mögen. Alles spielt einen Tag vor einem Fortuna-Spiel, zu dem die Jungs unbedingt hinwollen, die Mädchen aber ablehnen, weil sie doch Latein lernen müssen. All das wird gesungen und getanzt und zurzeit in einer eher unromantischen Turnhalle einstudiert und soll ab 30. August auf die Bühne des Schauspielhauses kommen. Bei "95 Olé - Heimspiel" handelt es sich zum einen um eine Premiere, zum anderen um eine außergewöhnliche Kooperation.

Darsteller sind 70 junge Sänger des Mädchen- und Jungenchores, die schon lange semi-professionell singen und zum Beispiel bei Opern-Aufführungen dabei sind. Mit dabei ist auch die Fußballklasse der Martin-Luther-King Schule aus Ratingen. Darsteller sind aber auch Junioren-Fußballspieler, die zwar nicht mitsingen, aber spielen und tanzen.

Stefani Kleeberg ist nicht nur die Vorsitzende des Düsseldorfer Mädchenchores und des Jungenchores, sondern auch die Projektleiterin für das Fortuna-Musical. Mit im Boot sind als Sponsoren die Stadtwerke und die Stadtsparkasse, der Förderverein des Nachwuchsleistungszentrums der Fortuna, die Bundesliga-Stiftung, die Fortuna selbst und natürlich das Schauspielhaus. Intendant Günther Beelitz bietet sich nicht nur als Dribblings-Partner für alle Spiele an ("Ich bin ja leidenschaftlicher Hobby-Fußballer"), sondern freut sich auf viele junge Darsteller und Besucher im Schauspielhaus. "Ich hoffe, dass mit diesem Stück ein anderes Leben in unser Haus einkehrt und Jugendliche die Scheu vor unserem Haus verlieren."

Ines Habich ist Regisseurin und Autorin des Stücks. Sie hat zwei Monate mit den Darstellern das Musical geschrieben und ausgiebig mit ihnen diskutiert: Wie ist ihr Familienumfeld? Spielen sie selbst Fußball? Wie sehen sie Düsseldorf? Wie klingt eigentlich die Fortuna oder Düsseldorf? Aus all diesen Gedanken der jungen Darsteller sind Texte zu neun Liedern entstanden, die von der Komponistin Barbara Beckmann zu HipHop-, Rap- oder Rocksongs vertont wurden. Das Bühnenbild stammt von Miriam Lahnhusen, die Choreografie von Victoria Wohlleber. Während des Stücks wird Live-Musik auf der Bühne gespielt: Die Projektband wird von Jürgen Michel geleitet.

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Nach der Premiere Ende August sind zunächst sieben Vorstellungen im Schauspielhaus geplant - "da wir aber auf einen Aufstieg der Fortuna hoffen, gehen wir von weiteren Aufführungen aus", so Stefani Kleeberg.

(RP)
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