Alte Filmplakate werben für Titel, vor deren Namen allein man sich zu gruseln beginnen könnte. DVD ist an DVD gereiht, wie viele es allein in dieser Abteilung sein mögen, kann Kozan nicht abschätzen. "Es sind viele", sagt er. "Sehr viele."

Liebhaber finden in den Räumen montags bis samstags zwischen 11 und 19 Uhr nicht nur Sammlerstücke, sondern gerade auch Merchandising-Produkte, wie besagte Papp-Kettensägen. Im Sortiment sind außerdem Süßigkeiten, etwas zu Knabbern, also quasi die notwendigen Accessoires eines jeden Filmabends.

Die beiden sind ein herzliches Duo. Sie begrüßen jeden Gast am Eröffnungstag mit Sekt. Sie lachen viel, freuen sich. Das passt zum Konzept. Sicher könnten sie DVDs im Internet einfacher verkaufen. "Aber dann gibt es nur das Geld dafür", sagt Kozan. Er will mehr. Er will, dass sich seine Kunden freuen, dass ihre Augen funkeln, wenn sie einen lang ersehnten Film in den Händen halten. Auch wenn der Laden ganz ohne Onlinehandel dann doch nicht auskommt.

Bei den beiden hat es harmlos angefangen. "Erst hast du eine DVD, dann zehn, dann 100. Irgendwann hörst du auf, zu zählen", sagt Fatih Kozan. Schwiegervater Sporkmann wirft ein: "Man wird irgendwann bekloppt." Beide lachen wieder. Über ein halbes Jahr hinweg haben sie aus einem alten Büro den Filmhandel gemacht - neben ihren eigentlichen Jobs. "Das war eine Menge Arbeit", sagen die Neusser.

Was sie mit dem "Filmsyndikat" nicht sein wollen, ist ein gemütlicherer Abklatsch der großen Elektronik-Riesen. "Bei uns gibt es echte Spezialitäten, nicht den Mainstream", sagt Fatih Kozan. Beispielsweise die "James Bond Casino Ultimate Collectors Edition" mit 21 Filmen aus der 007-Reihe, den nachgemachten Pokerkarten und -chips aus "Casino Royale" für schlappe 1000 Euro.

Fatih Kozan schaut in der Woche "so sechs bis zehn Filme". Er verspricht, seinen Kunden jeden Film dieser Welt beschaffen zu können. Sein Lieblingsfilm ist "Scarface". Passt irgendwie auch zu den Kettensägen aus Pappe.